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Gyges und sein Ring

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Die Schändung und Befleckung einer Frau durch einen verbotenen Blick ist das Hauptthema von Friedrich Hebbels 1856 erschienener, aber erst 1889 uraufgeführter fünfaktiger Tragödie Gyges und sein Ring. Der Stoff geht auf die von Platon und vom griechischen Geschichtsschreiber Herodot überlieferte Geschichte vom lydischen König Kandaules zurück, der seinen Freund Gyges darum bittet, heimlich - mit Hilfe eines Ringes, der unsichtbar macht - einen Blick auf seine unverschleierte Frau Rhodope zu werfen, um ihm ihre Schönheit zu bestätigen. Friedrich Hebbel gestaltet einen Zusammenstoß zwischen einem der Tradition verpflichteten Menschen und einem Repräsentanten der neuen Ordnung: Rhodope verkörpert die Tradition, Kandaules will als Neuerer aufklärerisch fortschrittlichen Anschauungen zum Durchbruch verhelfen. Mit einem Nachwort.

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