Silberblick
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Vernunftbegabte Wesen in ihrem kleinen Kaff: Zwei gewitzte Unterredungen mit Kant und Nietzsche Jens Sparschuh einmal anders: Der Autor so erfolgreicher Romane wie Der Zimmerspringbrunnen und Eins zu eins zeigt sich hier als Meister des gesprochenen Worts. Mit seinem Sprachwitz »in der Tradition von Nestroy und Karl Kraus« (FAZ) nähert er sich den beiden Licht- und Schattengestalten der deutschen Philosophie: Kant und Nietzsche. Die preisgekrönten Hörspiele Ein nebulo bist du und Das Lama-Drama zeigen zwei Zeiten, zwei Orte: Königsberg am 31. Januar 1804, im Vorzimmer zu Kants Schlafstube. Meister Lampe, rechte und linke Hand des großen Philosophen, bringt Licht in die dunkle Stube und klärt uns über die wahren Verhältnisse auf. Erste These: »Ein Jammer: in dreißig Jahren redet keiner mehr von diesem Kant. Höchstens: Der Martin Lampe, der war dann und dann mal angestellt bei diesem Provinzgelehrten, namens?«. Was da über Bedeutung und Belanglosigkeit, Geistesgröße und Beschränktheit, das Wollen und das Tun zum Besten gegeben wird, ist einfach hinreißend. Schnitt und Sprung: In der Villa Silberblick in Weimar sitzen am 15. Oktober 1899 Friedrich Nietzsche und seine Schwester Elisabeth bei Wagnerklängen beisammen. Nietzsche ist schon reichlich verwirrt und kaum noch in der Lage, ein Gespräch zu führen. So beschränkt er sich darauf, seine Schwester in ihrem vom Hölzchen aufs Stöckchen springenden Monolog über das Leben, die Liebe und den Wahnsinn immer mal wieder aphoristisch zu unterbrechen. Ein hochkomischer Effekt, ein großes Vergnügen. Die Illustrationen des Leipziger Grafikers Reinhard Minkewitz erweitern den Text um eine beeindruckende Bildebene.
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