Gehen. Träumen. Sehen. Unter Bäumen.
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Weitläufig sind die Räume, die Ursula Krechel mit diesen Essays aufschließt. Mit Staunen folgt man ihr, wenn sie der Gangart Casanovas nachforscht, mit der dieser sich durch seine Zeit bewegt hat, wenn sie sich erinnert, wie sie mit Rolf Dieter Brinkmann gegen dessen Widerstand ein Interview zu führen versucht hat, wenn sie sich bei Betrachtung eines Porträtbildes fragt, wer wen erkennt, wenn ein Maler den Malerfreund malt, und darüber nachdenkt, wie man in Diktaturen träumt, von einer nie angetretenen Reise zum Ursprung des Apfels erzählt, Dichtern und Apfelzüchtern nachspürt oder Spuren in die Welt von Uwe Johnson, Daniil Charms, Federico García Lorca, Katherine Mansfield u. a. folgt. Der Titel dieses Buches ist Programm: Gleich welcher Gegenstand, Ursula Krechels Essays sind Aufzeichnungen einer gedanklichen Bewegung, die immer dem genaueren Sehen dient, Annäherungen, Umkreisungen, Betrachtungen im Versuch, das zu beschreiben, was sich dem ersten Blick entzieht. Nie genügt ihr, was sie bereits weiß. Ihre Essays sind keine Exkurse zur Belehrung, sondern Exkursionen in unermessliche Räume des Denkens und Schauens.