Mathinna
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Mathinna von Richard Flanagan ist eine Wucht von Roman. Herzzerreißend das Ende, das ganze Buch eine schwere Wahrheit, aber ich las wie ein Rasender, fast süchtig nach Wahrheit und Traurigkeit. Sten Nadolny Mitte des 19. Jahrhunderts. Zwei Schauplätze: London, die größte Stadt der Erde und Tasmanien, eine Insel am Rand der Welt. Das Aborigine-Mädchen Mathinna ist sieben Jahre alt, als sie unfreiwillig in das Haus des Gouverneurs von Tasmanien und berühmten Polarforschers Sir John Franklin und seiner Frau Lady Jane kommt. Bald jedoch ist Lady Jane Mathinnas überdrüssig, das Mädchen fügt sich nicht. Als Sir John von seinem Posten abberufen wird, kommt Mathinna in ein berüchtigtes Waisenhaus und wird sich selbst überlassen. Jahre später ist Lady Jane wieder in London, Sir John inzwischen auf der Suche nach der Nordwest-Passage im Eis verschollen. Lady Jane wendet sich um Hilfe an Charles Dickens, den berühmtesten Engländer seiner Zeit. Ungeheuerliche Gerüchte sind im Umlauf, die Sir John und seiner Mannschaft Kannibalismus im Überlebenskampf vorwerfen. Undenkbar für den menschlichen Gipfel der Zivilisation. Charles Dickens soll seinen Einfluss geltend machen und den Gerüchten entgegentreten. Und Mathinna? Sie ist nun 17 Jahre alt, nirgends zu Hause und versucht doch die Balance zu halten am äußersten Rand der Welt. Flanagan erzählt nicht nur von der Katastrophe der Kolonialisierung, sondern von verleugnetem Begehren, über seine zentrale Bedeutung und Macht im menschlichen Leben. Ein zeitloses Epos von ungeheurer poetischer Kraft und Sprachmächtigkeit, das seinesgleichen sucht.