Weltgeschichte höchst privat
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Ernst im Scherz »Der Klatsch teilt durchaus Schillers große Meinung, die viele Historiker nicht zu teilen wagen, die Weltgeschichte sei das Weltgericht; aber er weiß und beweist, daß auch dem Weltgericht so mancher Justizirrtum passieren kann. Und wenn er die unzweifelhafte Neigung hat, solche Justizirrtümer dem Weltgericht mit Wonne nachzuweisen: um so besser! Gerade höchste Juristen brauchen breiteste Kritik. Und alles ungeprüfte Pathos landet und strandet in Heuchelei. Der ganz unpathetische Klatsch aber lacht nicht böser als das Pathos und lächelt versöhnlicher, und er entdeckt in der Weltgeschichte jene wirkende Kraft, deren die Historiker längst vergaßen: die ganz simple Liebe, die über Glück oder Unglück in Herrn Müllers enger Wohnung ebenso bestimmt wie über die gute oder schlechte Politik in den weiten Reichen der Kaiser. Sie gingen mitsammen aus dem Paradies, die Menschen, die Liebe und der Klatsch, sie blieben beisammen bis heute. Diejenigen freilich, die nur den Beweis anerkennen und nicht den Hinweis, die im Ernst den Scherz nicht vertragen und im Scherz nicht den Ernst- sie werden sagen, dies sei ein leichtsinniges Buch. Sie haben recht, aber, wie ich zu hoffen wage, im alten, zweigeteilten Sinne des Wortes: es ist ein leicht sinniges Buch. Vielleicht weniger - gewiß nicht mehr.« -- Herrmann Mostar
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