Funktionen mittelalterlicher Handschriften und ihre werkimmanenten Verweise auf die eigene Objektbiografie. Das "Livre des merveilles du monde" (BnF Fr2810)

Der Blick auf das 15. Jahrhundert offenbart, wie Menschen vor der Erfindung des Buchdrucks das Medium Buch wahrnahmen und welche Funktionen es für sie hatte. Anhand des "Livre des merveilles du monde" wird untersucht, wie die Materialität und die Veränderungen des Buches die Identität seiner Besitzer widerspiegeln. Die Analyse der Heraldik und Emblematik von drei Herzögen verdeutlicht, wie persönliche Spuren im Text die Biografien der Eigentümer offenbaren. Die Arbeit zeigt auf, dass die Funktion von Handschriften je nach Besitzer variierte und eng mit historischen Kontexten verknüpft ist.