Das Geheimnis des Luca
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In einer Handlung von äußerster Spannung enthüllt Ignazio Silone für Augenblicke das Rätsel seiner eigenen Heimat, der Abruzzen. Der Held des Buchs, Luca Sabatini, keht als alter Mann nach einer fast lebenslangen Zuchthaushaft in sein Heimatdorf zurück: seine Unschuld hat sich herausgestellt. Vor vierzig Jahren war in der Nähe des Dorfes Cisterna ein Kaufmann überfallen worden. Luca Sabatini wurde der Tat verdächtigt und von den Carabinieri verhaftet. Ist er der Möder? Luca bestreitet es. Aber wo hat er die Mordnacht verbracht? Der Angeklagte verweigert die Aussage. Selbst nach der Entlassung aus dem Zuchthaus bewahrt er sein Geheimnis. Andrea, ein junger Lehrer, gibt sich daran, ihm nachzugehen. Überall forscht Andrea, stellt Fragen und versucht, die Mauer des Schweigens zu durchdringen, hinter die sich die Bewohner des einsamen Bergdorfes zurückziehen. Bei jedem Schritt begegnen ihm Ausreden, Vorurteile, stößt er auf Irrtümer und Verstocktheit. Warum hat Luca die Strafe auf sich genommen? Warum hat keiner aus dem Dorf zu seinen Gunsten ausgesagt, da doch die meisten an seiner Schuld zweifeln? Warum schweigt er noch immer, und warum sind ihm noch heute die Türen in Cisterna verschlossen, als wäre er ein Aussätziger? Alle diese Fragen, aufgezeigt an einer heftigen Handlung, stehen nicht für sich selbst. Sie versuchen einzudringen in das Rätsel des Menschen und des menschlichen Daseins, wie es sich hier im Leben des Luca bezeugt, der unschuldig ins Gefängnis ging. Meisterlich gelingt es dem großen italienischen Schriftsteller, eine spannende Fabel vor den lichten Hintergrund einer romantischen Liebesgeschichte zu stellen und Land und Leute jenes wilden, von der Zivilisation bis heute kaum berührten Teilen Italiens, dichterisch zu gestalten.