Identität und Burnout in der Postmoderne
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Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1,0, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: Es gibt bisher keine wissenschaftliche Arbeit, die sich mit dem aktuellen Identitätsdiskurs in Bezug auf das Burnout-Phänomen beschäftigt. Die Erfahrung einer existenziellen (Lebens-)Krise, die zudem noch chronifizieren kann, hat immer Einfluss auf das Identitätsgefühl der betreffenden Person bzw. des Subjekts. Das Phänomen Burnout soll daher in dieser Diplomarbeit vor dem Hintergrund des aktuellen Identitätsdiskurses analysiert werden. Gegenstand der wissenschaftstheoretischen Perspektive des postmodernen Identitätsdiskurses ist die Frage, wie Individuen in der heutigen Zeit und unter gegebenen soziokulturellen Prozessen ihre Identität ausbilden. Das arbeitende Subjekt soll daher nicht nur als ein berufstätiges verstanden werden, sondern als ein Identitätsarbeit leistendes Subjekt. Trotz seiner jahrzehntelangen Tradition bescheinigt Kellner (1992) dem Thema der Identitätsbildung eine hohe Aktualität, da seiner Meinung nach Identität überhaupt erst zu einer Aufgabe des Subjekts in der spezifischen historischen Situation der Postmoderne wird. Die Schwierigkeit dieser Aufgabe der Identitätsbildung liegt nach Keupp et al. (2006) auf der Subjektseite in der Individualisierung als intersubjektivem Selbstanspruch. Strasser (2000) geht sogar soweit zu behaupten, dass Ausbeutung und Entfremdung zunehmend weniger als fremd gesetzter Zwang einem Menschen begegnet, sondern mehr und mehr zu einer Selbsttechnologie wird, zu einer Selbstdressur, die allerdings in den Ideologien des Neoliberalismus in einem Freiheits- oder Autonomiediskurs daher kommt (zitiert nach Keupp, 2010, S.19).