Das strategische Verhalten der Vereinigten Staaten von Amerika im Libyenkieg 2011
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Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Politik - Region: USA, Note: 1,3, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach dem Zweien Weltkrieg bildeten sich die Vereinigten Staaten von Amerika als führende Supermacht im internationalen System heraus. Diese Stärke wurde bis heute in zahlreichen Einsätzen genutzt, um die verschiedensten Interessen durchzusetzen. Im Jahr 2011 drohte durch den übergreifenden Arabischen Frühling ein Bürgerkrieg in Libyen. Am 17. März 2011 wurde durch die Vereinten Nationen die Resolution 1973 verabschiedet, welche vorsah, die libysche Bevölkerung vor der Gewaltherrschaft des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi zu schützen (United Nations Security Council 2011: 2 ff). Bereits zwei Tage später begann ein Bündnis aus den Vereinigten Staaten von Amerika, Frankreich und Großbritannien mit der Intervention in Libyen unter dem Kommando des US-amerikanischen Africa Command. Nach der Kommandoübernahme durch die NATO am 22. März zog sich die USA wieder zurück und beschränkte ihre Aktivitäten auf die Überwachung des Luftraums und gelegentliche Drohneneinsätze. Offiziell wurde proklamiert, dass die Vereinigten Staaten zum Schutz der Zivilbevölkerung gegen Libyen ins Feld zogen, deren Durchsetzung schon früh mit der Absetzung Gaddafis in Verbindung gebracht wurde (Kursawe 2011: 575). Diese sicherten der USA zusätzlich taktische Vorteile, die im Verdacht stehen,einen weiteren Grund für die Intervention darzustellen (Crome 2011: 16). Diese Arbeit soll das strategische Vorgehen der Vereinigten Staaten von Amerika während des Libyenkrieges aus neorealistischer Sicht genauer beleuchten. Sie soll der Forschungsfrage nachgehen, warum die USA sich zuerst so intensiv in Libyen einsetzte, nach der Kommandoübernahme durch die NATO jedoch wieder zurückzog. Der Literaturstand ist zu diesem Thema äußerst unvollständig, was jedoch dem jungen Thema geschuldet ist. Die Onlinerecherche zeigt, dass sich viele Autoren mit dem Thema Lybienkrieg beschäftigt haben, wenige jedoch mit dem hier gestellten Ansatz. Diese Arbeit geht der These nach, dass die USA zusammen mit Frankreich und Großbritannien in Libyen intervenierten, um Muammar al-Gaddafi als Vertreter der aufstrebenden afrikanischen Mächte zurück zu drängen. Nach der Kommandoübernahme durch die NATO war die Absetzung Gaddafis gesichert und die USA konnte sich zurückziehen. Wenn dies nachweisbar ist, so die Hypothese, kann von einer strategischen Machterhaltung durch die USA im nordafrikanischen Raum ausgegangen werden, die das primäre Ziel des Schutzes der Zivilbevölkerung in Frage stellt. [...]