Die Rolle der Schuldfähigkeit im strafrechtlichen Revisionsverfahren
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Masterarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Psychologie - Forensische Psychologie, Strafvollzug, Note: 2,3, Hochschule Fresenius Frankfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit versucht, einen Überblick über den juristisch-psychiatrischen Diskurs der Schuldfähigkeitsbeurteilung vor Gericht zu bieten. Dafür wurden die Daten von über 200 Fällen berücksichtigt (N = 191). Dabei liegt der Fokus auf den beiden Eingangsmerkmalen der krankhaften seelischen Störung und der schweren anderen seelischen Abartigkeit. Erhoben wurden unter anderem die typischen Delikte der Eingangsmerkmale; deren häufigsten, diagnostizierten Krankheiten, Revisionsgründe und durchschnittliche Internierungsdauer. Das Hauptaugenmerk dieser Arbeit liegt allerdings darin, auf die Unschärferelation des Diskurses zwischen psychiatrischem Gutachter und der Rechtsprechung hinzuweisen, die zum Teil aus unterschiedlichen Vorstellungen von Krankheit, Schuld oder Delinquenz besteht. Der Grat zwischen krank-gesund oder schuldfähig-schuldunfähig ist dabei genauso schmal wie das psychiatrische Wissen der meisten Rechtswissenschaftler. Die moralische Verantwortung und gesellschaftliche Wichtigkeit, die in diesem Prozess steckt, darf nicht unter Zuständigkeitsverteilungen oder dogmatischen Krankheitsmodellen ausgetragen werden, sondern sollte einer regelmäßigen und interdisziplinären Diskussion unterliegen, um stets ihre eigenen Rahmenbedingungen und Angemessenheit zu reflektieren. Hier soll eine gemeinsame Diskussionsgrundlage geschaffen werden, die versucht die gängigsten Probleme dieses komplexen Themas ins Bewusstsein zu rufen und gegebenenfalls auch Laien dafür zu sensibilisieren.