Ort der Handlung ist Deutschland
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Vereint sind hier die Lobreden zu Ehren verdienter Männer, die Predigt in einer kleinen Seefahrerkirche, die Auseinandersetzung auf dem Berliner Parteitag der SPD, die Verteidigung Lessings, das Plädoyer für Hans Küng, mit dem sich die Deutsche Bischofskonferenz auseinanderzusetzen hatte. Leidenschaftliche Debatten im kleinen Kreis über die Geschichte einer christlichen Heilanstalt oder über das vertane Humboldt-Erbe eines humanistischen Gymnasiums zählen nicht weniger als die, dank der Fernsehübertragung einer Laudatio über Eugen Kogon, im größeren Rahmen entfachte Diskussion über das Verhältnis von jüdischen und christlichen Deutschen. In erinnerungsfeindlicher Zeit wird an das zu Unrecht Vergessene, Abgelegte, zur Kehrseite Erklärte erinnert, das schon beinahe Entschiedene wird aufs neue in Frage gestellt: all das dient zur Beförderung einer Debatte, in der Fragen des kulturellen Erbes mit dem gleichen Engagement wie politische Gegenwartsprobleme behandelt werden. Diesem Ziel ein Stück näherzukommen, ist die Intention aller hier vereinten Reden von Walter Jens, so sehr sich auch die Ausdrucksweise der Rhetorik, politische Apologie und Invektive, Predigt, Fest- und Gedächtnisansprache oder Laudatio voneinander unterscheiden. Gemeinsam ist ihnen die Erinnerung an ein Erbe, das bis heute nicht angetreten worden ist, und die Mahnung, die Parole der Aufklärung als dringenden gesamtgesellschaftlichen Appell zu begreifen.
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