Die »Bar jeder Hoffnung« in São Paulo: Hier, beim Kneipier Oswald, einem Wiener, treffen sich regelmäßig deutsche und österreichische Emigranten, die redselig und zuckerrohrschnapssüchtig von ihren Erlebnissen erzählen, »so als hinge ihr Lehen davon ab, daß es erzählt werden könne«. Die Bewußtseinszustände der Trinker waren schon postmodern, als es den Begriff »Postmoderne« noch gar nicht gab. Ihre Erlebnisse und Erzählungen erweisen sich als Wiederholungen von so noch nicht Dagewesenem, sind Farben ohne vorangegangene Tragödien, gleichsam Originalkopien. Aber kann das, was einer wirklich erlebt hat, eine Fälschung sein? Oder sind es die Zusammenhänge, die gefälscht sind? Süchtig sucht Roman, der Ich-Erzähler, das Authentische: in den Abenteuern mit Frauen, in Alkoholexzessen, in den Vorträgen des »Bar-Professors« Singer. Aber alles, was bleibt, ist die Gewißheit, etwas vergessen zu haben.
Trilogie der Entgeisterung Reihe
Diese Serie entführt in eine Welt, in der sich Realität und Illusion vermischen und die Erinnerung ein unzuverlässiger Begleiter ist. Durch exzentrische Charaktere und ihre turbulenten Leben werden Themen wie Authentizität, Erzählung und die ständige Suche nach Sinn in einer chaotischen Existenz erforscht. Jede Geschichte ist ein Labyrinth aus Erinnerungen und Erlebnissen, das die Essenz gelebter Wahrheit in Frage stellt. Tauchen Sie ein in Erzählungen, in denen die unwiederholbare Vergangenheit zu einem endlosen Echo wird.



Empfohlene Lesereihenfolge
- 1
- 2
Selige Zeiten, brüchige Welt
- 373 Seiten
- 14 Lesestunden
Ein Liebesroman, ein Kriminalroman, ein philosophischer Roman, eine jüdische Familiensaga. Leo Singer, Philosophiestudent und Sohn jüdischer Eltern, die in der Zeit des Nationalsozialismus nach Brasilien emigrierten, kehrt Anfang der 60er Jahre mit seinen Eltern nach Wien zurück. Er verliebt sich in die Jüdin Judith Katz. Sie soll seine Muse sein im Versuch, die Welt ein letztes Mal in ein philosophisches System zu zwingen. Judiths Tod eröffnet ihm das Geheimnis des Lebens - aber ist sie wirklich tot? Das Leben jedenfalls verläuft in den erstaunlichsten Bahnen.
- 3
November 1989: Die Grenze wird feierlich abmontiert. Anhand einer Vielzahl von Figuren, Schicksalen und Geschichten beschreibt Schubumkehr den Verlauf dieses Jahres, in dem schließlich »kein Stein mehr auf dem anderen bleiben« sollte. Im Zentrum des Geschehens steht Roman, ein Mann mittleren Alters, der nach einem längeren Auslandsaufenthalt nach Österreich zurückkommt. Statt vertrauter Zusammenhänge erwarten ihn private Grotesken und Tragödien, statt versteinerter Verhältnisse erlebt er, wie diese zu tanzen beginnen.