Der Autor betrachtet die Psychoanalyse aus zwei Blickwinkeln: als eine Form der Literatur, also als eine Reihe von Erzählungen, die zwischen Patient und Analytiker entstanden sind, und als eine Therapie oder auch Kur von seelischem Leid. Das Buch ergründet den Zusammenhang von Narrationen und Deutungen innerhalb der analytischen Sitzung sowie den Begriff des Charakters, wie er in der Literatur und in diversen psychoanalytischen Modellen gebraucht wird. Ein zentraler Teil ist den Möglichkeiten gewidmet, Sexualität zu verstehen - und Sexualität als Zugang zu den Funktionsweisen des Geistes zu begreifen. Ebenso wird ein Thema wieder aufgenommen, das Ferro besonders am Herzen liegt: die Kinderpsychoanalyse. Angefangen bei deren post-kleinianischer Konzeptualisierung und angelehnt an die Lehren von Bion und Baranger, erarbeitet der Autor einen originellen Entwurf der Transformationen, die im Raum der Analyse stattfinden. Dabei stellt er sich der Verantwortung, die die Leitung einer gemeinsamen Entdeckungsreise mit sich bringt.
Antonino Ferro Reihenfolge der Bücher






- 2009
- 2005
In der Tradition des Konstruktivismus Bions und der Feldtheorie Lewins sowie M. und W. Barangers erarbeitet der italienische Kinder- und Erwachsenenpsychoanalytiker Antonino Ferro eine narratologische, konstruktivistische Behandlungstheorie, die er an ausführlichen Fallbeispielen illustriert. 'Ferros Fallbeschreibungen sind Erzählungen in bester psychoanalytischer Tradition, hervorragend lesbar, spannend, anschaulich, phantasieanregend.' (Tilman Habermas in PSYCHE)
- 2003
Das bipersonale Feld
Konstruktivismus und Feldtheorie in der Kinderanalyse
Antonino Ferro entwickelt ein neues konzeptuelles System zur Analyse des 'bipersonalen Feldes', auf das sich sein Deutungsansatz richtet. Während sich die Analyse in der Tradition Freuds auf die bewussten und unbewussten Auswirkungen der Biografie und der äußeren Beziehungen des Patienten konzentrierte und der kleinianische Ansatz auf dessen innere Welt der unbewussten Fantasien, rücken bei Ferro Interpersonalität und Intersubjektivität ins Zentrum der Behandlung. In der Nachfolge Wilfred Bions und gestützt auf die Feldtheorie Kurt Lewins sowie deren Interpretation durch Madeleine und Willy Baranger beschreibt der Autor eine narratologische Theorie der Psychoanalyse, nach der an die Stelle der durch 'starke' Deutungen des Analytikers gesetzten Zäsuren gemeinsame, von Patient und Analytiker konstruierte Narrationen treten – die Dechiffrierung von Bedeutungen wird ersetzt durch die Konstruktion neuer Bedeutungen. Illustriert wird dieses Verfahren durch eine Fülle an klinischem Material aus der Behandlung zumeist schwer gestörter Kinder und Jugendlicher.