„Selten ist so viel über so wenige geschrieben worden“, hieß es schon vor dreißig Jahren über die Rote Armee Fraktion. Petra Terhoeven legt nicht eine weitere Chronik der Ereignisse vor, sondern erklärt auf der Hohe der aktuellen Forschung, wie und warum aus den Stadtguerilla-Experimenten einer kleinen Minderheit radikalisierter '68er' eine terroristische Gruppe hervorging. Die RAF löste nicht nur eine tiefgreifende Zäsur in der deutschen Nachkriegsgeschichte aus, sondern konnte lange über ihr politisches Scheitern hinaus eine morbide Faszination entfalten.
Petra Terhoeven Bücher
Petra Terhoeven ist eine deutsche Historikerin, deren Werk sich auf das 20. Jahrhundert in Italien und Deutschland konzentriert. Ihre Forschung befasst sich eingehend mit der Geschichte politischer Gewalt und des Terrorismus. Als Professorin für Zeitgeschichte bietet Terhoeven tiefe Einblicke in komplexe historische Ereignisse.



Exit
Ausstieg und Verweigerung in »offenen« Gesellschaften nach 1945
Der "Aussteiger" als Projektionsfigur. "Niemand kann besser Auskunft geben über den Zustand einer Gesellschaft als der, der aus ihr aussteigt." Christian Schüle Statt wie ursprünglich als Verräter, Desperado oder Asozialer gilt der "Aussteiger" heute meist als Projektionsfigur für Fantasien eines mutigeren, authentischeren und in jeder Hinsicht besseren Lebens. Die Beiträge des vorliegenden Bandes untersuchen die inneren Dynamiken und die Grenzen dieser generellen Verschiebung. Was passiert, wenn ein Mensch oder eine Gruppe von Menschen nicht mehr das tut, was von ihm oder ihr erwartet wird? Der Band liefert Denkanstöße für alle, die sich für den "Wertewandel" und die Geschichte von Subjektentwürfen im 20. Jahrhundert interessieren.
Strategien der Selbstbehauptung
Vergangenheitspolitische Kommunikation an der Universität Göttingen (1945-1965)
"Das akademische Göttingen nach 1945 lässt sich als "Laboratorium der Selbstbehauptung" verstehen, in dem die lokale Hochschulelite ungeachtet ihrer NS-Belastung am Anspruch auf Weltdeutungskompetenz festhielt. Die Beiträge des Bandes untersuchen die vergangenheits- politische Kommunikation, mit der zentrale Akteure vor allem aus der Physik und der Geschichtswissenschaft seit der Wiedereröffnung der Universität ihre Rolle im "Dritten Reich" zu überschreiben versuchten."-- Provided by publisher