Peter Kasza Bücher




Ungarn und Deutschland stehen sich neun Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Fußballfeld gegenüber - 90 Minuten, die das Schicksal beider Nationen nachhaltig bestimmen. Mit einem Sieg bei der WM erhofft man sich in Ungarn ein Ende des Stalinismus und wirtschaftlichen Aufschwung. Am 5. Juli 1954 - am Tag danach - gibt es die ersten Unruhen, das Vorspiel zu 1956. Auch die DDR will - vorab auf dem grünen Rasen - den Sieg des Sozialismus gegen den Kapitalismus feiern. Doch nach dem 3:2 durch Helmut Rahn schweigt der Radioreporter Wolfgang Hempel 20 bange Minuten lang. Die junge Bundesrepublik befindet sich, nicht nur wirtschaftlich, in einer Depression. Die Adenauer-Regierung buhlt um internationale Anerkennung. Ein Sieg ist politisch nicht nur nicht gewünscht und "zum Glück" auch nicht zu erwarten ... Dem Wunder von Bern folgt in Deutschland dann das Wirtschaftswunder!
Die Ausstellung Fanshop der Globalisierung diskutierte anlässlich der Fußball-WM 2006 an Beispielen aus der Welt des Fußballs die ökonomischen Mechanismen, politischen Hintergründe und kulturellen Kontexte der weltweiten wirtschaftlichen Veränderungen. Themenfelder sind Verflechtung (A), Wertschöpfung (B), Migration (C), Kulturelle Identität (D) und Social Divide (E). Von Mai bis Juli 2006 war der Fanshop der Globalisierung auf Deutschlandtour und wurde in Dortmund, Köln, Frankfurt, Stuttgart, München, Leipzig, Hannover, Hamburg und Berlin von mehreren Tausend Menschen besucht