Hajo G. Meyer beschreibt in seinem Buch „Das Ende des Judentums“ den moralischen Verfall der heutigen israelischen Gesellschaft. Meyer ist ein prominentes Mitglied von „Eine andere Jüdische Stimme“, eine Bewegung, die die jüdische Loyalität zu Israel dazu nutzt über Israel kritisch nachzudenken.
Seit Jahrzehnten wird an einer Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und anderen Staaten gearbeitet. Doch das Verhältnis zwischen Juden und Nicht-Juden ist aufgrund der Historie von Konflikten geprägt. Die zwischenparteiliche Kommunikation gestaltet sich schwierig. Bereits durch den irrtümlichen Gebrauch von Begriffen kommt es zu Missverständnissen und Verstimmungen. Hier leistet das vorliegende Buch eine wertvolle Hilfestellung: Der Autor erarbeitet eine klare Abgrenzung zwischen den Begriffen Judentum und Zionismus sowie Antizionismus und Antisemitismus. Er erläutert an geschichtlichen und aktuellen Beispielen, warum ein Jude nicht automatisch ein Zionist ist, und dass Antizionismus keinesfalls immer mit Antisemitismus einhergeht.
Welche historischen Kräfte gibt es und wie wirken sie? Wird durch ihr Wirken die Geschichte der Juden in Deutschland vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhun-dert verständlich? Waren die deutschen Juden nur ein Spielball der Geschichte oder haben sie diese auch aktiv beeinflusst? Hajo G. Meyer nähert sich diesen Fragen mit naturwissenschaftlicher Logik. Auf der Grundlage einer geschichtsphilosophischen Theorie der historischen Kräfte zeigt er, dass diese sowohl psychologischer als auch materieller Art sein können und veranschaulicht ihre Wirkungsweise. Er erläutert so die historischen Zusammenhänge, die zunächst zur Emanzipation der deutschen Juden, letztlich aber auch zum Holocaust geführt haben.
Ein 14-Jähriger geht ins Exil, allein, ohne seine Familie. In Deutschland war Hajo G. Meyer aufgrund seiner jüdischen Wurzeln die weitere Schulbildung versagt. Deshalb entschieden seine Eltern, ihn im Januar 1939 mit einem Kindertransport nach Holland zu schicken. Er sollte etwas lernen. Das war ihnen wichtig. Später wollten sie gemeinsam nach Übersee emigrieren. In einem regen Briefwechsel hielt der Sohn die enge Beziehung zu den Eltern und zu seinen Brüdern aufrecht. Hajos Briefe sind wie durch ein Wunder erhalten geblieben. Sie erzählen vom Alltag, von den Sorgen und Nöten eines Jugendlichen in der Zeit des Nationalsozialismus, aber auch von einem starken Charakter und dem unbändigen Willen, zu lernen um zu überleben. 1943 bricht der Briefwechsel abrupt ab. Die Eltern wurden nach Theresienstadt deportiert. Hajo musste untertauchen. Nachdem er 1944 entdeckt worden war, folgte seine Deportation nach Auschwitz. Was dann geschah, zeigen Briefe der Brüder Hajos. Mit einem Vorwort von Rupert Neudeck und einer Einleitung von Leo Turksma.