Der Band ist vor allem gedacht als companion volume zu Gustav Adolf Beckmanns Onomastik des Rolandsliedes (2017). Wie dort bestimmen auch hier zwei zentrale Aspekte den Großteil des Bildes, doch hier gestreut über die altfranzösische Epik als Fragen der Onomastik und solche der Historizität des Dargestellten. Auch hier greifen sie meist sogar Personennamen wie Audegarius (+ Oscheri ) ~ Oggero Spatacurta ~ Ogier , Malduit der Schatzmeister, ( Ricardus ) Baligan , Nikephóros ~ Hugue li Forz , Witburg ~ Wigburg ~ Guibourc , Alpais , A(da)lgis (? Malgis/Amalgis ), Toponyme wie Belin , Lucena ~ Luiserne , Worms ~ Garmaise , Dortmund ~ Tremoigne , Esch-sur-Sûre ~ Ascane , Avroy ~ Auridon ~ Oridon ~ Dordone , Pierrepont sowie das doppelte Hydronym Rura ~ Rune und Erunia ~ Rune bringen jeweils ein Stück ihrer aufschlussreichen Geschichte mit sich. Die Texte sind in ihrer ursprünglichen Erscheinungsform belassen, doch sämtlich aus der Forschungsperspektive des Jahres 2018 durchgesehen und, wo nötig, mit einem Postskriptum versehen. So entsteht ein facettenreiches Panorama zur Entstehung der älteren Chansons de geste – von der Ogier-, Rolands-, Wilhelms- und Sachsenepik über Pèlerinage de Charlemagne und Berthe au(x) grand(s) Pied(s) bis zu Renaut de Montauban .
Gustav Adolf Beckmann Reihenfolge der Bücher






- 2020
- 2019
Epischer Renaut alias heiliger Reinoldus im Lichte einer Radiocarbon-Datierung
- 114 Seiten
- 4 Lesestunden
Nicht, wie man annahm, aus dem 11. oder frühen 12., sondern laut Radiocarbon-Datierung aus dem 7. oder frühen 8. Jahrhundert stammt die Dortmunder Reliquie des Hl. Reinold, also des epischen Renaut de Montauban. Damit muss die Vor- und Frühgeschichte sowohl des berühmten Epos als auch der parallelen, zwar weniger bekannten, aber ebenfalls faszinierenden Heiligenlegende neu durchdacht werden.
- 2017
Onomastik des Rolandsliedes
Namen als Schlüssel zu Strukturen, Welthaltigkeit und Vorgeschichte des Liedes
- 1204 Seiten
- 43 Lesestunden
Die Untersuchung bietet eine umfassende Analyse der Eigennamen im Rolandslied, wobei sie die geografischen Aspekte durch eine systematische Auswertung der relevanten Literatur von der Antike bis 1100 unterstützt. Für die Hauptpersonen wie Marsilie, Baligant, Ganelon und Roland wird nahezu die gesamte urkundliche Überlieferung Frankreichs und angrenzender Regionen von 778 bis ins frühe 12. Jahrhundert herangezogen. Diese detaillierte Herangehensweise ermöglicht ein tiefgehendes Verständnis der historischen und literarischen Kontexte des Werkes.
- 2010
Gualter del Hum – Gaiferos – Waltharius
- 198 Seiten
- 7 Lesestunden
Die Walter-Gestalt, am bekanntesten als Titelgestalt des Waltharius, war seit den Brüdern Grimm zunächst Domäne der Germanistik und der sich konstituierenden Mittellatinistik; doch beschäftigt sie seit etwa 120 Jahren auch andere Philologien wie Romanistik, Slavistik und Orientalistik - immer wieder auch in Form von ‚Grenzüberschreitungen' - , ohne dass bisher in den elementarsten Fragen ein Konsens erzielt wurde. Die Romanistik ist unmittelbar beteiligt durch die Problemkomplexe um Gualter del Hum, um Gaiferos und um die Muttersprache des Waltharius-Dichters, doch macht deren erneute Untersuchung, wie sie hier insbesondere auf Grund neuer linguistischer und onomastischer Beobachtungen unternommen wird, weitere Grenzüberschreitungen notwendig - nicht zuletzt in der Auseinandersetzung mit der These von Fradejas Lebrero zur Sage von Baḥlul ibn Marzuq als vermeintlicher Quelle sowohl der bekanntesten Gaiferos-Romanze (WH 173) wie des Waltharius. So ist (fast) eine Allround-Monographie zu einer der facettenreichsten Gestalten der mittelalterlichen Literatur entstanden.
- 2008
Die Karlamagnús-Saga I und ihre altfranzösische Vorlage
- 268 Seiten
- 10 Lesestunden
Die Studie beleuchtet die erste Branche der Karlamagnús-Saga und ihre altfranzösische Vorlage, um deren narrative Qualitäten zu würdigen und Missverständnisse auszuräumen. Durch die Anwendung traditioneller mediävistischer Methoden wird der geographische Kontext der Basin-Erzählung analysiert und ein Lütticher Bischof als Förderer des Textes identifiziert. Ein umfangreicher Kommentar zum altnordischen Text klärt zentrale, beschädigte Namen und beleuchtet die Erzähllogik. Abschließend wird die ursprüngliche Ausdehnung der altfranzösischen Vorlage sowie ihr Einfluss auf die gesamte Saga thematisiert.
- 2004
Wieland der Schmied in neuer Perspektive
Romanistische Fakten und germanistische Folgerungen
- 102 Seiten
- 4 Lesestunden
Entgegen dem Konsens der germanistischen Forschung ist der Name Wieland samt dem Wissen um Wielands Schmiedestatus nicht erst durch die Normannen, sondern durch die Franken und/oder Burgunder nach Frankreich gebracht worden, und zwar ausschließlich in der Form Waland, die auch vom eddischen (und späteren isländischen) Vǫlund vorausgesetzt wird. Dieses überraschende Faktum zwingt zum Neudurchdenken der gesamten Frühgeschichte der Gestalt einschließlich der Struktur des Wielandmythos.