Nach dem großen Erfolg von "Latte Macchiato. Soziologie der kleinen Dinge" legt Tilman Allert nun den Nachfolgeband "Gruß aus der Küche" vor: Luftige Feuilletons über Lip Gloss, den Knieschlitz in der Jeans, dunkle Brillen und den Dutt beim Manne, über Bemerkungen wie "genau" oder "lecker", über den neuen Thermomix, die Tanzstunde, den Abschied vom Abschied oder jüdischen Humor - Tilman Allert gelingt es spielend und mit leichter Hand, aus den kleinen Dingen des Alltags deren gesellschaftliche Bedeutung prägnant zu destillieren.--Schutzumschlag.
Tilman Allert Bücher






Was die kleinen Dinge über die Gesellschaft als Ganzes sagen 'Das Buch von Prof. Allert hat mich begeistert. Jetzt will ich es unbedingt lesen.' Harald Schmidt Trinken Sie Latte Macchiato? Verwenden Sie Floskeln wie 'abgefahren' oder 'gut aufgestellt'? Merken Sie auch, dass der Pudel aus dem Straßenbild verschwindet? Es sind die scheinbar unbedeutenden Phänomene des Alltags – Redewendungen, Mode-Getränke, Weihnachts- und Abiturfeiern –, deren gesellschaftliche Bedeutung der Soziologe Tilman Allert erschließt und in brillanten, leichten und luftigen Feuilletons notiert. Abseits der großen Systementwürfe gibt es hier eine neue und frische Soziologie zu entdecken, die vom kleinen Detail aufs Ganze der Gesellschaft schließt. Ein großes Lesevergnügen, das ganz nebenbei die Augen für den angeblich profanen Alltag öffnet.
Der deutsche Gruß
Geschichte einer unheilvollen Geste
Der in fünf Sprachen übersetzte Klassiker in überarbeiteter und erweiterter Taschenbuchausgabe. Zu den Eigenheiten der Nationalsozialisten gehörte auch der »deutsche Gruß«. Es gibt keine Geste in der Geschichte, die so sehr für ein Regime steht wie dieser Gruß. In seiner mittlerweile klassischen Studie untersucht Tilman Allert, wie diese Geste erfunden und dann verbreitet wurde, wie sie zur Unterscheidung von Anhängern und Gegnern diente, aber auch Gegenstand der Belustigung war und wie es nach dem verlorenen Krieg um sie stand. Die Neuausgabe ist aktualisiert und um ein Kapitel über die Geschichte des Grußes in der DDR erweitert.
Die Entwicklung literarischer Taschenbücher in der BRD seit 1950 wird hier beleuchtet, insbesondere deren Einfluss auf Bildung und Lesekultur. Mit beeindruckenden Verkaufszahlen von wissenschaftlichen Werken in den 1950er Jahren trugen sie zur Bildungsexpansion und zur Popularität der Geisteswissenschaften bei. Jörg Döring und Ute Schneider untersuchen die Leseerfahrungen von Personen, die zwischen 1927 und 1967 geboren wurden, und ergründen, welche Taschenbücher ihre Bildungskarrieren prägten sowie die Art und Weise, wie sie gelesen wurden. Das Buch vereint zahlreiche Beiträge namhafter Autoren.
Elementare Formen sozialen Lebens
- 225 Seiten
- 8 Lesestunden
Die Soziologie elementarer Formen sozialen Lebens untersucht, wie menschliches Handeln durch individuelle Motive und soziale Konstellationen geprägt wird. Sie baut auf der theoretischen Tradition des Strukturalismus auf und betrachtet soziale Interaktionen als komplexe Wechselwirkungen, die über das subjektive Verständnis der Akteure hinausgehen. Die Analyse erfolgt kontextspezifisch und bezieht sich auf die Entstehung und Wirkung von Sozialität, wobei das menschliche Sprechen als zentrales Element der Bindung und Selbstverpflichtung hervorgehoben wird.
Zum Greifen nah
Von den Anfängen des Denkens
»Wer nicht hören will, muss fühlen« – so lautet das Motto schwarzer Pädagogik. Was als zynische Handlungsanweisung gedacht war, kann aber auch anders verstanden werden. Denn erst das Fühlen und Greifen mit den Händen eröffnet Menschen den eigenen Zugang zur Welt. Bereits in den ersten Lebensmonaten dient die Hand dazu, die unmittelbare Umgebung zu erkunden. Sie bewegt sich auf das Wahrgenommene zu, um es zu spüren, festzuhalten oder zu formen. Die sensomotorische Eroberung setzt den individuellen Erkenntnisprozess in Gang. Wie erfährt die Hand die Berührung mit dem Anderen, mit den Eisblumen am Fenster, den Murmeln aus Ton, den Flügeln eines Schmetterlings, der papiernen Haut der Schlange oder einem brummenden Maikäfer? Wie sucht sie Halt beim Klettern, was schmeichelt ihr, wovor schreckt sie zurück? Tilman Allert zeichnet in seinen einfühlsamen Miniaturen frühe Eindrücke des tastenden Ausgreifens in die Welt nach.
Caspar David Friedrich: Schwäne im Schilf
Ein Bild und seine Geschichte
Die Familie
- 320 Seiten
- 12 Lesestunden
Das Buch beschreibt exemplarisch die Situation von Familien, deren Milieu und den verlauf von Hilfen. Dabei geht es auch um die Kooperation von freien und öffentlichen Trägern der Familienhilfe. Ein Teil beschreibt und bewertet die Bedingungen der Familienhilfe (im ländlichen Raum).
Der Mund ist aufgegangen
Vom Geschmack der Kindheit
Marcel Proust hat der Madeleine ein literarisches Denkmal gesetzt, Günther Grass die »Ahoj«-Brause in der »Blechtrommel« verewigt. Doch wer feiert heute noch den süßen Schmerz, den der Genuss eines Himbeerbonbons verursachte, wer erinnert sich an das Lässigkeitsversprechen des Kaugummis, dem heimlichen Verbündeten der Reeducation, wer gedenkt noch der giftgrünen Verheißung der »Götterspeise«? Mit diesen überaus amüsanten Capriccios, in denen hie und da etwas Wehmut aufscheint, lässt Tilman Allert die Geschmäcker einer Kindheit in den frühen Jahren der Bundesrepublik aufleben: wie ein vorsorglich in der Hosentasche verstautes »Vivil« über die Befangenheit vor dem ersten Kuss hinweghalf, was der verlockend leuchtende Liebesapfel seinem Esser an Geschicklichkeit abverlangte, welcher Zungenakrobatik es bedurfte, um die Hostie vom Gaumen zu lösen und wie ein Kamillendampfbad dem Kranken alle Sinne gleichermaßen vernebelte – einfach unwiderstehlich und höchst amüsant.