Bärbel Bohley Bücher
Eine deutsche Bürgerrechtlerin und Künstlerin, deren Werk sich mit Themen des Friedens und der Menschenrechte auseinandersetzt. Ihr Engagement in diesen Bereichen führte zu Verfolgung und Ausschluss aus offiziellen Künstlerkreisen. Nach der deutschen Wiedervereinigung setzte sie ihre Friedensarbeit fort und konzentrierte sich auf die Konflikte in Jugoslawien. Ihre Kunst und ihr Aktivismus sind untrennbar in ihrem Streben nach einer besseren Welt verbunden.





Englisches Tagebuch 1988
- 172 Seiten
- 7 Lesestunden
Im Februar 1988 wurden einige DDR-Oppositionelle aus der Haft in die Bundesrepublik abgeschoben, die das so nicht geplant hatten. Bärbel Bohley kehrte allerdings sechs Monate später, im August 1988, in die DDR zurück. Dies war ein singulärer Fall, den sie noch während der Haft ertrotzt und danach, während ihres Aufenthalts im Westen mit allen politischen Mitteln verteidigt hatte. Da sie selbst bis zuletzt im Zweifel war, ob ihr die Wiedereinreise gestattet werden würde, führte sie in diesen Monaten, vor allem in England, ein Tagebuch, in dem sie jeden ihrer Schritte, die Begegnungen und Reaktionen prominenter und nichtprominenter Kontaktpersonen auf ihr Anliegen sowie ihre politischen Schlußfolgerungen festhielt.
Die DDR wird oft als „Hort der Gleichberechtigung“ dargestellt, wo Frauen alle Möglichkeiten offenstanden. In der Realität waren jedoch die Spitzenpositionen in Politik und Wirtschaft von Männern dominiert. Trotz dieser Umstände spielten Frauen eine entscheidende Rolle im Widerstand gegen die SED. Was trieb sie an, sich gegen die Diktatur zu erheben und Zivilcourage zu zeigen? Waren sie weniger anfällig für Macht und Privilegien, die viele Männer suchten? Bärbel Bohley beleuchtet die Gründe für die bedeutende Rolle von Frauen in der DDR-Opposition und schildert ihren eigenen Mut, für ein offenes Land einzutreten. Gerald Praschl und Rüdiger Rosenthal berichten von weiteren mutigen Frauen, die sich gegen das System auflehnten und dafür hohe Preise zahlten. Dieses Buch ist ein eindrucksvolles Zeitdokument über Zivilcourage und Verantwortung in einem totalitären Regime. Die verschiedenen Beiträge thematisieren das Leben und die Kämpfe dieser Frauen, die trotz widriger Umstände für ihre Überzeugungen eintraten und sich nicht anpassen wollten. Es zeigt, wie wichtig ihr Engagement für die Gesellschaft war und wie sie den Mut fanden, für eine bessere Zukunft zu kämpfen.