Als schlesische Weber im Juni 1844 die Häuser ihrer Fabrikanten zerstörten, unterschied sich ihr Aufbegehren kaum von anderen Arbeiterunruhen zu dieser Zeit. Doch gerade ihr Aufstand wurde zur Sensation ..
Christina von Hodenberg Bücher





Es gilt als selbstverständlich, dass preußische Richter staatstreu und konservativ waren. Christina von Hodenbergs Untersuchung zeigt jedoch, dass dies nicht zutrifft. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren viele preußische Richter Anhänger des frühen Liberalismus, einige sogar des demokratischen Linksliberalismus, was sie politischer Verfolgung aussetzte. Das Buch bietet eine sozialgeschichtliche Kollektivbiographie der preußischen Richterschaft, untersucht ihre soziale Zusammensetzung, berufliche Prägung und die Auswirkungen von Gesetzen sowie rechtswissenschaftlichen Theorien auf die Urteilspraxis. Es beleuchtet die Verbindung rechtlicher Argumentationen mit politischen Haltungen und die politische Rolle der Richter. Besonders eindringlich wird die Rechtsprechung analysiert, die von antiadeligem Ressentiment, bürgerlichen Moralvorstellungen und männlichen Ehrbegriffen geprägt war. Auch die "Innenwelt" der Justizbehörden wird betrachtet, in der Aufstiegswille, obrigkeitliche Gesinnungskontrolle und traditionelles Berufsethos eine Rolle spielten. Die Richter gehörten zum Bildungsbürgertum, und ihr bürgerlicher Lebensstil sowie ihr Beamtenstatus prägten sowohl ihr Leben als auch ihr politisches Engagement. Die Verbindung zwischen der Kultur der Bürgerlichkeit und der Oppositionsbewegung des Frühliberalismus wird herausgearbeitet, wobei die Untersuchung Fragen der Rechtsgeschichte, Kulturgeschichte und Bürgertumsforsch
Das andere Achtundsechzig
Gesellschaftsgeschichte einer Revolte
50 Jahre nach „1968“ ist es Zeit für einen frischen Blick auf die Ereignisse, die bis heute die Republik spalten. Anhand von erstmals ausgewerteten neuen Quellen erschüttert Christina von Hodenberg die alten Gewissheiten und zeigt das andere Achtundsechzig jenseits der immer wieder erzählten Legenden. In unserer Erinnerung ist Achtundsechzig eine Angelegenheit junger männlicher Studenten in Großstädten wie Berlin und Frankfurt. Im Hintergrund wirkt ein Generationenkonflikt, der sich aus dem Streit um die NS-Vergangenheit speist. Rudi Dutschke, der SDS und die Berliner Kommune I stehen im Mittelpunkt der Darstellung. Doch war das wirklich alles? In ihrem glänzend geschriebenen Buch zeigt Christina von Hodenberg, was an diesem Bild nicht stimmt und was es auslässt. Achtundsechzig war auch weiblich, es spielte ebenso abseits der großen Metropolen, die NS-Vergangenheit war nicht die zentrale Antriebskraft und die Eltern hatten viel mehr Verständnis für die Anliegen ihrer Kinder, als es im Rückblick scheint. Indem es das in den Blick nimmt, was sonst meist ausgeblendet wird, liefert dieses Buch die erste wahre Gesellschaftsgeschichte der Revolte von 1968.
Wo "1968" liegt
- 205 Seiten
- 8 Lesestunden
Die Geschichte der mühevollen Etablierung einer kritischen Medienöffentlichkeit in der frühen Bundesrepublik. Eine demokratische Öffentlichkeit herzustellen, war im Nachkriegsdeutschland ein gewagtes Unterfangen. Gerade erst der Hitlerdiktatur entwachsen, hatte die Bundesrepublik mit vielfachen Belastungen zu kämpfen: mit der Beharrungskraft obrigkeitsstaatlicher Mentalitäten und nationalsozialistischer Eliten, mit dem provisorischen Charakter des eigenen Staates und dem Krisengefühl der Zeitgenossen. Unter diesen Bedingungen brauchten Massenmedien und Medienpolitik Jahrzehnte, um sich der Demokratie anzupassen. Die Besatzer scheiterten mit dem Versuch, kritische Öffentlichkeit von oben zu verordnen. Erst mit Verzögerung, seit Ende der 50er Jahre, gelang die Überwindung autoritärer Traditionen. Neben der allmählich einsinkenden Erfahrung politischer und wirtschaftlicher Stabilität trieb dabei vor allem der Generationswechsel im Journalismus den Wandel voran. Diese Überblicksdarstellung erschließt das große Feld der massenmedialen Öffentlichkeit zwischen 1945 und 1973 und bindet es an die Geschichtsschreibung der Bundesrepublik an. Augezeichnet von H-Soz-Kult mit dem Preis »Das Historische Buch« 2007 und 2009