Dieses Lehrbuch stellt medienübergreifend unterschiedliche Analysezugriffe vor, so dass der Leser befähigt wird, mediale Kontexte unterschiedlich zu analysieren. Dargestellt am konkreten Beispiel der Fernsehserie Buffy the Vampire Slayer bezieht sich das Lehrbuch ebenso auf die Bereiche Fotografie, Film, Comic oder Computerspiel.
Die Berichterstattung über die erste bemannte Mondlandung als Globalgeschichte in Zeiten des Kalten Krieges
In diesem Sammelband wird eine Welt- und Zeitreise in 21 Ländern auf nicht weniger als sechs Kontinente unternommen. So soll die globale Rezeption eines der bis dato größten Medienereignisse Kontur erhalten. Anhand der Berichterstattung über die erste bemannte Mondlandung kann so die Globalgeschichte im/des Kalten Krieges zu Zeiten des Space Racesowohl in ihren vielen unterschiedlichen lokalen Facetten als auch in ihrer weltweiten Vernetzung erzählt werden. Vor dem Hintergrund gegenwärtiger Bestrebungen diverser Länder, wieder auf den Mond zurückzukehren oder gleich eine Weltraumarmee zu gründen, wie auch in Anbetracht der überaus angespannten geopolitischen Lage, die bereits vielerorts als ‚Kalter Krieg 2.0‘ beschworen wird, scheint solch ein weltumspannender Blick zurück in die Zeit des ‚Kalten Krieges 1.0‘ durchaus von Relevanz, um Gegenwart und nahe Zukunft politischer (Medien-)Kulturen besser zu verstehen.
Die erste bemannte Mondlandung im deutschen Fernsehen diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs
Sven Grampp untersucht die Berichterstattung über die erste bemannte Mondlandung im west- und ostdeutschen Fernsehen. Ausgehend von der binären geopolitischen Logik des Kalten Krieges etablierten sich diesseits wie jenseits des Eiserenen Vorhangs rekursive Beobachtungsschleifen als dominanter Darstellungsmodus in den Medien. Gerade in der Berichterstattung über die erste bemannte Mondlandung im west- und ostdeutschen Fernsehen wird deutlich, wie variationsreich die Beobachtungen von Beobachtern auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs tatsächlich waren. Es wurde damals nicht zuletzt ein Darstellungsmodus eingeübt, der für die heutige global vernetzte Medienkultur selbstverständlich geworden ist.
Bildfahrzeuge als Agenten (trans-)globaler Medialisierung Ost/West
Der Band bietet eine medientheoretisch ausgerichtete Perspektive auf das Space Race. Analysiert werden Spielfilme, Dokumentationen, Live-Berichterstattung im Fernsehen, Magazine, Briefmarken, Plakate, Konfettiparaden, die das Space Race in je spezifischer Weise ins Bild setzten und von ‚Ost‘ nach ‚West‘ und von ‚West‘ nach ‚Ost‘ transnational über den ‚Eisernen Vorhang‘ hinweg in Umlauf brachten. Gezeigt wird, wie sich die Berichterstattung über das Space Race dabei zwischen 1955 und 1975 als globalisierende Bilder-Verflechtungsgeschichte während des Kalten Krieges nacherzählen lässt.
Medien lassen sich nicht durch eine einzige Temporalform bestimmen, sondern sind immer schon von mehreren Zeitlogiken durchzogen und bringen ebenso Temporalitäten in jeweils spezifischen Wechselverhältnissen hervor. Diese programmatische These des Medienwissenschaftlers Kay Kirchmann bildet den Ausgangspunkt des vorliegenden Sammelbandes. Die einzelnen Beiträge beschäftigen sich anhand konkreter Fallbeispiele mit den vielfältigen Zusammenhängen medialer und temporaler Phänomene. Anhand so unterschiedlicher Medien wie Fernsehen, Film, Fotografie, Theater, Musikvideos, Dioramen, Diagrammen oder auch GIFs geht es dementsprechend um die Beantwortung der Frage, wie sich die Interdependenzen, also die vielfältigen Wechselbeziehungen von Medien und Zeit, gestalten und erklären lassen.
Eine kompakte und verständliche Einführung in die verschiedenen Positionen der Medienwissenschaft. Sven Grampp konfrontiert die verschiedenen Positionen – wie beispielsweise Medienmaterialismus und Intermedialität – miteinander und veranschaulicht sie jeweils am Beispiel der Mobilkommunikation, die sich als ein roter Faden durch das Lehrbuch zieht. Das Buch macht die Vielfalt an teilweise widersprüchlichen Ansätzen in der Medienwissenschaft transparent und erleichtert so die Orientierung in einem spannenden Fach.
Vorliegender Text leistet erstens einen Beitrag zur Beantwortung der Frage, wie sich das Fernsehen selbst versteht, indem beobachtet wird, in welchen Formen das Fernsehen das intrikate Verhältnis von Endlosigkeit und Endlichkeit – als Kern der eigenen Medialität – in Szene setzt. Vom Ende her über das Fernsehen nachzudenken ist zweitens deshalb geboten, weil es im Gegensatz beispielsweise zum Ende von Spielfilmen oder Romanen bisher zu selten geleistet wurde. Drittens soll der gängigen Mediendifferenzierung widersprochen werden, die das Fernsehen im Vergleich zum auf das Ende gepolten Film als Endlosmedium definiert, dessen einzelnen Segmente allenfalls aufhören, in dem aber „fast nichts endet“ (Lorenz Engell). In vorliegendem Text wird hingegen argumentiert: Zumindest Fernsehserien denken permanent über ihr Ende nach – und zwar gerade, weil sie auf Endlosigkeit angelegt sind.
„Space Race“ bezeichnet den Wettlauf der beiden Supermächte während des Kalten Krieges, die USA und die ehemalige UdSSR, um die Vorherrschaft im Weltall. Dieser Wettlauf wurde in den in den 1950er und 1960er Jahren geführt und kulminierte in der Frage welche Nation imstande sein würde, die erste bemannte Mission zum Mond zu entsenden. Der Medienwissenschaftler Sven Grampp betrachtet das „Space Race“ jedoch nicht anhand von Bildern bereits stattgefundener oder gerade stattfindender Weltraummissionen, sondern widmet sich den expliziten „Zukunftsvisionen“ die während des Wettlaufs zum Mond in Umlauf gebracht wurden. In seiner Analyse betrachtet er die Form der Zukunftsinszenierungen in Ost und West anhand von zwei Beispiele: Walt Disneys „Tomorrowland“ (USA 1955-56) und „Der Weg zu den Sternen“ (UdSSR 1957).
Kaum ein Medien- und Kulturforscher ist so verworren, provokativ und ironisch wie der »Hohepriester der Popkultur und Metaphysiker der Medien« (Playboy 1969). Trotz allem gehören einige Ideen McLuhans zum Kanon der Medien- und Kulturforschung. Woher seine Ideen kamen, wie sie zu verstehen sind, wie unterschiedlich sie rezipiert wurden und welche Bedeutung sie heute noch haben – darüber gibt die vorliegende Einführung Aufschluss. Der Autor schlägt dafür unterschiedliche Wege ein und betrachtet McLuhans Werk aus rhetorischer, hermeneutischer, kritischer und pragmatischer Perspektive, um seine vielen Facetten lesbar zu machen.