Spontaneität und Begegnung
Zur Persönlichkeitsentwicklung aus der Sicht des Psychodramas



Zur Persönlichkeitsentwicklung aus der Sicht des Psychodramas
»100 Tage – 2400 Stunden – das klingt nach nichts ...« (Michael Schacht) »›Ihrem Vater bleiben noch 100 Tage. Rechnen Sie damit, dass er den Sommer nicht mehr erleben wird.‹ Zwei Sätze, die sitzen. Zack – da ist sie, die Realität. Der Tod, er klopft nicht an die Gartenpforte, er hat bereits die Haustür eingetreten.« Michael Schacht versucht in seinem Buch, den zu erwartenden Tod des Vaters zu begreifen, sich ihm in den verbleibenden 100 Tagen wieder anzunähern und die restliche Zeit wie einen »Countdown des Lebens« bewusst zu gestalten und zu genießen. Sehr emotional erzählt er von Versöhnung und Verständnis, von Angst und Hoffnung, von Anteilnahme und Loslassen.
Seit den Arbeiten des Psychodrama-Gründers J. L. Moreno hat sich das Psychodrama stetig weiterentwickelt. Dennoch fehlt, so die These des Autors, eine aktuellen Ansprüchen genügende genuin psychodramatische Therapietheorie. Er entwickelt in diesem Buch ein zeitgemäßes Störungsverständnis sowie ein Modell therapeutischer Prozesse, um daraus spezifische Therapiestrategien abzuleiten. Diese werden an vielen Fallbeispielen erläutert. Verfahrensübergreifend zeigt der Verfasser Verbindungen zu aktuellen psychotherapeutischen Ansätzen auf. Er betont die Integrationskraft des Psychodramas, das in der aktuellen Therapielandschaft spezifische Akzente setzen kann. So ist das Buch nicht nur für PsychodramatikerInnen von Interesse, sondern für alle in beraterischen und therapeutischen Berufsfeldern Tätigen, die sich über aktuelle Entwicklungen jenseits des eigenen verfahrensspezifischen Tellerrands informieren möchten und Hilfen für ihre praktische Arbeit suchen.