Spielplätze sind längst nicht mehr nur Orte für die lieben Kleinen – nein, sie sind eine sandige Bühne, auf der Väter und Mütter ihre neue Rolle als Eltern öffentlich erproben. Da ist die Schnösel-Mutter im Kaschmirponcho, die ihren Heinrich zum Durchsetzen anfeuert – schließlich soll er mal eine Führungspersönlichkeit werden. Auf der Rutsche hampelt der Action-Daddy wilder als seine beiden Söhne, misstrauisch beäugt vom Business-Papa, der lieber über iPhones als über Kinderköpfe streichelt, während die Öko-Mama ihre fünfjährige Zoé mit einem kräftigen Schluck Muttermilch tröstet, wenn sie nicht gleich an der Wippe drankommt. Zwischen Schaufel und Schaukel liefern Silke und Felix Denk ein amüsantes Bild der heutigen Elterngeneration.
Felix Denk Reihenfolge der Bücher


- 2015
- 2012
Der Klang der Familie
- 423 Seiten
- 15 Lesestunden
Am 13. März 1991 begannen die 90er Jahre. Nur wenige Meter vom ehemaligen Todesstreifen entfernt eröffnete in einer massiven unterirdischen Stahlkammer der Club »Tresor«. Von hier aus breitete sich mit 180 BPM die Jugendkultur aus, die Ost und West vereinte: Techno. Nach dem Sturz der Mauer stehen überall in Berlin ungenutzte Flächen und Gebäude bereit, mit neuem Leben gefüllt zu werden. Die Besitzverhältnisse sind ungeklärt, und so erobert die Szene aus beiden Teilen der Stadt die neuen Freiräume. Clubs, Galerien, Ateliers und Studios entstehen – oft nur für wenige Wochen. Bald schon ist Berlin Epizentrum einer neuen Kultur, lockt mit Clubs wie dem »Tresor« und dem »E-Werk« Tausende Anhänger aus aller Welt an. Sie tanzen in Gasmaske oder Schweißerbrille die Nacht hindurch zum Preßlufthammersound bisher unbekannter DJs aus Detroit. Unter ihnen auch Schriftsteller, Künstler, Fotografen und Designer. Schnell wächst Techno zu einer Bewegung der Massen, die in der Loveparade ihre schillerndste Blüte treibt. DJs, Clubmacher, Musikproduzenten, Türsteher und Szenegestalten, Menschen aus der Mitte der Bewegung und von ihren Rändern, sie alle kommen in »Klang der Familie« zu Wort und lassen eine Zeit lebendig werden, in der alles möglich schien.