In Rechtsromanistik und Latinistik haben Methodik, Rhetorik und Topik Konjunktur. Erstaunlicherweise gibt es keine Gesamtanalyse von Ciceros Topica, die wie keine andere Schrift des Arpinaten Recht und Rhetorik, Topik und Dialektik, Systemdenken und Einzelfallargumentation verbinden. Wie das Werk überwindet auch dieser Band Disziplinengrenzen. Ciceros Topica sind nach Inhalt und Entstehungszeit Teil seines Programms De iure civili in artem redigendo, das kein äußeres System des Rechts, sondern Methodenreflexion postulierte. Deshalb modifiziert Cicero Begriff und Funktion der Topik seines Vorbilds Aristoteles. Unter dem Oberbegriff der Topik vereint Cicero Invention und Deduktion, die er an praxisnahen juristischen Beispielen exemplifiziert, sodass die Topica eine dezidiert juristische Methodenlehre bieten. Ihr Einfluss auf die römischen Juristen bleibt jedoch gering. Sie gewinnen ihre Falllösungen eher durch Auslegung und Bildung (fiktiver) Vergleichsfälle, die als »Versatzstücke« selbst topisch werden.
Wolfram Buchwitz Reihenfolge der Bücher


- 2023
- 2020
Schiedsverfahrensrecht in Antike und Mittelalter
Eine historische Grundlegung
- 372 Seiten
- 14 Lesestunden
Das Buch beleuchtet die komplexe Beziehung zwischen Privatautonomie und staatlicher Kontrolle im Kontext von Schiedsverfahren. Es analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen und die praktischen Herausforderungen, die sich aus der Balance zwischen den Interessen der Parteien und den Anforderungen des Staates ergeben. Durch Fallstudien und theoretische Perspektiven wird aufgezeigt, wie Schiedsverfahren in verschiedenen Rechtsordnungen funktionieren und welche Rolle sie im internationalen Rechtsverkehr spielen. Zudem werden Reformansätze diskutiert, um die Effizienz und Fairness der Schiedsverfahren zu verbessern.