Trost in der Todeszelle Von Theoderich zunächst gefördert, dann wegen Hochverrats zum Tode verurteilt, verfasste Boethius seine Schrift im Gefängnis vor seiner Hinrichtung im Jahr 524 n. Chr. Hier erscheint ihm eine Frau mit 'höchst ehrwürdigem Antlitz, mit funkelnden Augen, von frischer Farbe und unerschöpflicher Jugendkraft, obwohl sie in keiner Weise unserem Zeitalter anzugehören schien'. Trost findet Boethius in seinen dunkelsten Stunden also nicht im Christentum, sondern in den Gesprächen mit der personifizierten Philosophie.
Boetius Bücher


Die hier übersetzten Texte des „radikalen Aristotelikers“ Boethius von Dacien präsentieren die sprachphilosophischen und logischen Grundlagen seines Denkens. Von zentraler Bedeutung ist hierbei Boethius‘ Verhältnisbestimmung der Wirklichkeitsebenen Sein, Erkennen und Sprache: Das Erkennen muss die vom Verstand aufgenommene Wirklichkeit widerspiegeln; ebenso muss die Sprache, um wahre Sätze zu formulieren, die Wirklichkeit strukturell abbilden.