Eine Choreografie der Sprache: von stillen Kollisionen, wutentbrannten Flächenbränden und aufgedeckten Eskapaden Wo die Verhältnisse prekär werden, sortiert Barbara Hundegger die Sorgen um. Wo es still wird, hört sie zu, überhört nicht: Wer den falschen Ton angibt, wer nicht gesehen wird, wer ein ums andere Mal nicht gemeint ist, wer nicht sein darf, wer die Falschen schützt. Sie prangert an: all die Lebensweisen, Redensweisen, die es sich herausgenommen haben, uns zu verspotten. Aber Barbara Hundegger dreht um, was gedreht werden muss; sie spielt mit der Sprache, die mit uns spielt. Weil Hundegger lyrisch sichtbar macht, was im Gesagten, im Hinaus-Posaunten an Ungesagtem, an Herrschaftstechniken enthalten ist. Sie bastelt Säulen, auf denen wortewichtige Schlösser ihr Zuhause finden. Ihre Zeilen sind markant; der Raum, den sie aufmachen: gefüllt mit Gesellschaftskritik. Barbara Hundeggers Lyrik schürft tief, verwandelt Worte in schiere Gedicht-Gebilde, die beides können: treffen und betören. Das Intime in Hundeggers Lyrik verhandelt mit der Komplexität unserer Gesellschaft, unseres Alltags. Die Beschau der Verhältnisse ist immer auch eine Hinterfragung des Gängigen. Untrennbar damit verbunden: die persönliche Gegenwart, die eigene Kindheit, die es vielleicht so gab, vielleicht ganz anders … Der Ton: eine Mischung aus Brisanz und Intensität, Kritik und Selbstkritik, Analyse und Gefühl. Die Wirkung: signifikant. Ein Lyrikband zum 60. Geburtstag einer großen, feministischen Dichterin unserer Zeit.
Barbara Hundegger Bücher


(anich.atmosphären.atlas)
Gedichte
Peter Anich in faszinierender Leuchtkraft – eine poetische Topografie von Barbara Hundegger.Peter Anichs Leben und Werk kunstvoll in Gedicht-Fragmenten vermessenAls einfacher Bauer geboren, wurde Peter Anich zum bedeutenden Kartografen. Ihm gelang eine der größten Pionierleistungen des 18. Jahrhunderts: der „Atlas Tyrolensis“, die erste einheitlich konzipierte Karte eines europäischen Landes. Zeitlebens wurde er aber aufgerieben zwischen Pflichten und Sehnsüchten, Verantwortungen und Träumen, körperlicher Überforderung und den Befehlen der Obrigkeiten. Ein erstaunlicher Mensch, den seine überragenden Fertigkeiten aus seiner sozialen Klasse werfen – und der dabei mehr und mehr auf den persönlichen Ruin zusteuert.Preisgekrönte Dichtkunst: Barbara Hundegger bietet einen einzigartigen Einblick in das Tirol des 18. JahrhundertsIn ihrem neuen Gedichtband zeichnet Barbara Hundegger gleichermaßen poetisch wie gesellschaftspolitisch die inneren Konflikte einer zerrissenen Existenz nach. Sie erschafft einen Gedichte-Atlas über das Aufeinanderprallen verschiedener Welten und Wortlandschaften: eine poetische Topografie von Peter Anichs Leben und Werk.