Cornelia Karl führt ein zufriedenes Durchschnittsleben als berufstätige Frau und alleinerziehende Mutter. Dieses Leben endet jäh, als ihre zwölfjährige Tochter Elli spurlos verschwindet. Die polizeiliche Fahndung bleibt ergebnislos, der Fall landet bei den Akten. Ihre Trauer um Elli verwandelt sich in ein explosives Gemisch aus Wut, Trotz, Sarkasmus und Skrupellosigkeit. Sie beschließt, ihre Tochter im Alleingang zu finden, koste es, was es wolle. Die erste heiße Spur führt zu einem Sexualtherapeuten, der pädophile Männer behandelt. Cornelia Karl beginnt eine Affäre mit ihm, und die Suche wird zu einem aberwitzigen Spiel rund um Liebe, Lüge und die Macht der Hoffnung. Ein Shakespear’sches Drama mit feministisch-sarkastischem Grundton über ein abseitiges Thema – niemand kann das besser als Anita Augustin.
Anita Augustin Bücher



Der Zwerg reinigt den Kittel
- 332 Seiten
- 12 Lesestunden
Sitzen vier Omas im Knast. Klingt wie ein Witz, aber Humor haben die Damen gerade keinen, dafür ein Problem. Schwere Körperverletzung, wahrscheinlich mit Todesfolge. Ursprünglich war das anders gedacht: Ferien für immer im Altenheim. Die Idee war gut, die Wirklichkeit nicht so. Club Tropicana hat zwar keine erwartet, aber diese Endlagerstätte für senile Altlasten auch nicht: talentfreie Zivis, verrückte Mitinsassen, sadistische Oberschwestern – irgendwann reicht’s. Die vier Alten schlagen zurück, und das klingt schon wieder wie ein Witz, ist aber keiner.
Jakob ist ein ganz normaler Typ mit einem ganz normalen Scheißleben. Wirklich ganz normal? Das Leben: Ja. Der Typ: Na ja, da weiß Jakobs Mutter mehr, aber die sitzt senil im Heim und kann es keinem erzählen. Jakobs Freunde kennen sein Geheimnis auch nicht, nur was ein Scheißleben ist, das wissen sie ganz genau. Und dann taucht eines Tages Jürgen auf. Jürgen mit seinen komischen Sprüchen von den Freuden der Finsternis und der Glorie der Gewalt. Er verspricht Jakob und seinen Freunden ein Leben voll wilder Freiheit, voll süßer Anarchie. Aber nichts auf dieser Welt ist gratis, und so hat auch die Freiheit ihren Preis: Alle müssen mitspielen in dem Mordsspektakel, das Jürgen plant. Ein höllischer Spaß, bei dem das Lachen so manchem vergeht.