In der Debatte um den Aufstieg national-autoritärer Parteien dominieren zwei Ansätze: ein ökonomischer, der wachsende Ungleichheit infolge der Globalisierung in den Mittelpunkt stellt, und ein kultureller, der gesellschaftliche Liberalisierungsprozesse in den Blick nimmt. Beide Erklärungen, kritisieren Armin Schäfer und Michael Zürn, seien seltsam politikfrei. Daher fragen sie nach den genuin politischen Ursachen dieser Entwicklung: Wie haben sich die Parteien, wie hat sich ihr Verhältnis zu den Bürgern verändert? Was geschieht, wenn Politik sich als ausführendes Organ von Sachzwängen präsentiert? Wer die autoritären Bewegungen stoppen möchte, so die Autoren, muss am politischen Prozess selbst ansetzen und Willy Brandts Formel »Mehr Demokratie wagen« neu denken.
Armin Schäfer Reihenfolge der Bücher
Armin Schäfer ist ein Forscher mit Sitz in Köln, Deutschland. Seine Arbeit befasst sich mit der Erforschung von Gesellschaften und untersucht tiefere soziale und kulturelle Dynamiken. Durch seine Forschung trägt er zum Verständnis komplexer gesellschaftlicher Phänomene und ihrer Auswirkungen bei.






- 2021
- 2016
Null, Nichts und Negation
Becketts No-Thing
In Samuel Becketts Texten provozieren die Wörter »no« und »not«, »pas« und »ne«, »nicht« und »nichts« die Frage, was sie überhaupt bezeichnen. Sie verwirren die Unterscheidungen zwischen materiellem Zeichenträger und Zeichen, zwischen Zeichen und Metazeichen oder Sinn und Unsinn und markieren gleichzeitig Anwesenheit, Abwesenheit und die Durchstreichung von Etwas. Der vorliegende Band analysiert Rollen und Funktionen von Null, Nichts und Negation bei Beckett unter drei Gesichtspunkten: Er untersucht das Verhältnis von »Aussagen und Äußerungen«, nimmt ein »kleines Theater« in den Blick und fragt nach der »Entstehung des Neuen«.
- 2015
Der Verlust politischer Gleichheit
Warum die sinkende Wahlbeteiligung der Demokratie schadet
- 332 Seiten
- 12 Lesestunden
Bundestagswahlen, Landtagswahlen, Kommunalwahlen, Europawahlen – seit Jahren sinkt die Wahlbeteiligung in Deutschland. Doch was steht hinter diesem Trend und was bedeutet er für die Demokratie? Armin Schäfer beantwortet diese Frage umfassend und zeigt, dass wachsende soziale Ungleichheit zu einer Verringerung der Wahlbeteiligung führt: Sozial benachteiligte Gruppen bleiben in großer Zahl der Wahlurne fern. Die Unterschiede in der Wahlbeteiligung waren in der Geschichte der Bundesrepublik nie so groß wie heute. Aktuelle Reformmaßnahmen, die die Partizipationsmöglichkeiten ausweiten, verringern entgegen optimistischen Erwartungen die Beteiligungskluft nicht, sondern vergrößern sie sogar.
- 2005
Seit der Europäischen Währungsunion verfügt die Europäische Union über wirtschaftspolitische Kompetenzen, die bisher den Nationalstaaten vorbehalten waren. Der neu gewonnenen geldpolitischen Entscheidungsmacht der EU steht jedoch die nationale Souveränität in Fragen der Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik gegenüber. Um Konflikte zwischen der EU und den einzelnen Ländern zu vermeiden, greifen die EUStaaten auf Koordinierungsformen zurück, die im Internationalen Währungsfonds und der OECD seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt werden. Bekanntestes Beispiel dafür ist die so genannte »Offene Methode der Koordinierung«. Sie gilt als zukunftsweisendes politisches Instrument. Armin Schäfer widerlegt jedoch die optimistischen Erwartungen. Er zeigt vielmehr, dass eine solche weiche Form der Koordinierung, die letztlich lediglich auf dem Mangel an inhaltlicher Übereinstimmung basiert, den Mitgliedstaaten eine neue Unverbindlichkeit ermöglicht und den Regierungen keinerlei Verpflichtungen auferlegt. Die Arbeit wurde 2005 mit der Otto-Hahn-Medaille für den wissenschaftlichen Nachwuchs der Max-Planck-Gesellschaft ausgezeichnet.