Viele Menschen empfinden ein wachsendes Unbehagen gegenüber der herrschenden Kultur. Anstatt die Marktwirtschaft durch Regulierungen an den Menschen anzupassen, wird der Mensch dem totalen Kapitalismus unterworfen, wobei der Konkurrenzkampf zur menschlichen Natur und der Konsum zum Sinn des Lebens erklärt wird. Das Buch erläutert, warum dies falsch ist: Die wahre Natur des Menschen ist, keine feste Natur zu haben. Der Mensch kommt unfertig in die Welt und muss sich die Kultur als zweite Natur schaffen. In der Moderne dienten das kritische Subjekt von Kant und das neurotische Subjekt von Freud als Vorbilder. Eine grundlegende Voraussetzung hierfür ist das Erlernen von Sprache und Kultur. Doch seit der Einführung des totalen Kapitalismus steht genau dies auf dem Spiel. Unabhängig von den vielen Veränderungen in der wirtschaftlichen, politischen, symbolischen oder psychischen Ökonomie scheinen alle darauf abzuzielen, das kritische, neurotische Subjekt der Moderne durch ein unkritisches, gefühlloses und konsumoffenes Subjekt zu ersetzen. Das Problem ist nicht nur der Wandel in der Geschichte der menschlichen Verfasstheit, sondern dass der Mensch Gefahr läuft, der Sprache verlustig zu gehen – dem Element, das ihn vom Tier unterscheidet.
Dany-Robert Dufour Bücher
Dany-Robert Dufour ist ein französischer Philosoph, dessen Werk sich mit symbolischen Prozessen, insbesondere der Desymbolisierung, auseinandersetzt. Seine Forschung verbindet die Bereiche Sprachphilosophie, politische Philosophie und Psychoanalyse. Ein wesentlicher Teil seiner Schriften befasst sich mit dem Konzept der Neotenie und argumentiert, dass die verlängerte körperliche Unreife der Menschheit der grundlegende Motor für die Schaffung von Kultur ist. Dufour engagiert sich auch aktiv in gemeinschaftlichen künstlerischen Projekten in den Bereichen Musik, Literatur und Theater.




The Art of Shrinking Heads
- 200 Seiten
- 7 Lesestunden
In this biting critique of our contemporary condition Dufour shows that the radical transformation of the subject brought about by neoliberalism what he calls the art of shrinking heads contains a new kind of violence which has far-reaching consequences for our ways of living together.
The book explores the emergence of neoliberalism as a potential new threat, likening it to the horrors of Nazism and Communism. It delves into the ideological implications of neoliberalism's quest to shape a 'new man,' examining the societal and individual impacts of this economic and political framework. Through critical analysis, it raises questions about identity, freedom, and the consequences of pursuing an idealized version of humanity in the context of contemporary challenges.
Comme le précise Pierre-Louis Basse dans son avant-propos, La tentation du pire, c'est ce voyage (en textes et en images) au coeur du fascisme à la française, qui façonne depuis 140 ans le paysage politique et la société dans son ensemble, qu'il nous invite à entreprendre, pour ne pas baisser la garde. "Trop lâches et distraits, nous avons oublié d'être vigilants". C'est tout le sens de ce livre. Un appel vibrant à la vigilance, avant qu'il ne soit trop tard !