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Jean-Michel Maulpoix

    11. November 1952

    Dieser französische Dichter und Essayist ist bekannt für sein umfangreiches Werk, das über zwanzig Gedichtbände in Prosa und Blankvers sowie mehrere Sammlungen von Essays und Kritiken umfasst. Seine gefeierte Schrift verwendet oft symbolische Bilder, wie die Farbe Blau, um das Spektrum menschlicher Erfahrungen zu erforschen, das Melancholie und Nostalgie neben der Freude und Hoffnung des Lebens einschließt. Sein unverwechselbarer Stil und seine tiefgründige Auseinandersetzung mit Themen festigen seinen Platz als bedeutende Stimme in der zeitgenössischen französischen Literatur.

    Atuk
    Qimmik
    Amun
    Kukum
    Tiohtiá:ke
    Maikan
    • In diesem Roman wendet sich Michel Jean den autochthonen Männern und Frauen zu, die als Obdachlose auf den Straßen Montréals – Tiohtiá: ke, wie die Stadt in der Sprache der Mohawk genannt wird – leben. Der junge Innu Élie Mestenapeo kommt, verbannt aus seiner Gemeinde Nutashkuan an der Côte Nord, weil er seinen gewalttägigen und alkoholsüchtigen Vater ermordet hat, nach einer zehnjährigen Gefängnisstrafe nach Montréal. Dort trifft er auf Angehörige unterschiedlicher Nationen, Innu, Cree, Atikamekw, Inuit, die sich am Square Cabot eine eigene kleine Gemeinschaft geschaffen haben. Unter ihnen findet er Freunde, alle mit ihrer eigenen Geschichte, die ihm helfen, wieder ins Leben zurückzufinden: Geronimo, Charlie, den Sänger Caya, die Inuit-Zwillinge Mary und Tracy aus Nunavik und den alten Nakota Jimmy, der die Obdachlosen in seinem Kochmobil mit Essen versorgt. Marys Tochter Lisbeth, die von ihrer Mutter zur Adoption freigegeben wurde und die gerade ihr Medizinstudium beendet und Élies Freundin wird, bestärkt ihn, die schulischen Voraussetzungen für ein Studium nachzuholen und ein Jurastudium zu beginnen. Kurz vor ihrem Tod gesteht Élies Mutter, die er nie wiedergesehen hat, dass sie seinen Vater, ihren Mann, umgebracht hat. Die Nachforschungen der Anwältin Audrey Duval, die schon, wie auch der alte Jimmy, eine zentrale Rolle in dem Roman Maikan gespielt hat, bestätigen ihr Geständnis. Da Élie nun kein Mörder mehr ist, wird auch die Verbannung aus seiner Heimatgemeinde aufgehoben. Jean Michel behandelt in diesem bewegenden Roman in kurzen Kapiteln einen Aspekt der Realität der Premières Nations, der gern verdrängt wird. Er schildert die Auswirkungen, die die erzwungene Sesshaftigkeit und Verschleppung der Kinder in die kirchlichen Umerziehungsinternate bis in die Generationen der Kinder und Enkelkinder haben, aber auch die Menschlichkeit, Stärke und gegenseitige Hilfe, mit der diese entwurzelten Menschen ihr Leben auf der Straße meistern. Damit ist der Roman eine konsequente Fortsetzung der vorherhergehenden Romane in die Gegenwart des 21. Jahrhunderts.

      Tiohtiá:ke
    • 4,4(108)Abgeben

      Michel Jean erzählt in Kukum die Geschichte seiner Urgroßmutter Almanda Siméon, die 97 wurde. Als Waise von ihrer Tante und ihrem Onkel aufgezogen, lernt sie mit fünfzehn den jungen Innu Thomas Siméon kennen, verliebt sich trotz der kulturellen Unterschiede sofort in ihn, sie heiraten, und Almanda lebt von da an mit dem Nomadenstamm, dem er angehört, lernt seine Sprache, übernimmt die Riten und Gebräuche der Innu von Pekuakami und überwindet so die Barrieren, die den indigenen Frauen aufgezwungen werden. Anhand des Schicksals dieser starken, freiheitsliebenden Frau beschreibt Michel Jean auch das Ende der traditionellen Lebensweise der Nomadenvölker im Nordosten Amerikas, deren Umwelt zerstört wurde und die zur Sesshaftigkeit gezwungen und in Reservate gesperrt wurden, ohne Zukunftsperspektive, ein Leben geprägt von Gewalt, Alkohol und Drogenkonsum. Der Roman wurde im Herbst 2020 mit dem Prix littéraire France-Québec ausgezeichnet. „Ich spüre in mir die Verantwortung, unsere Geschichten zu erzählen, die der Innu und der Mitglieder der Ersten Völker. Denn sie kommen praktisch nirgends vor. In den Geschichtsbüchern nehmen sie nur wenig Raum ein. In Nordamerika beginnt die Geschichte mit der Ankunft von Christoph Kolumbus 1492, diejenige Kanadas mit Jacques Cartier 1534. Aber wir leben hier seit 15 000 Jahren. Wenn wir unsere Geschichten nicht erzählen, wer dann?“

      Kukum
    • „Amun“ bedeutet „Versammlung“ in der Innu-Sprache. Die Anthologie von Jean Michel versammelt Erzählungen von zehn indigenen Autorinnen und Autoren der First Nations in Québec. Sie reflektieren Traditionen und Lebensbedingungen der indigenen Stämme und bieten Einblicke in deren Kultur und Herausforderungen.

      Amun
    • In Michel Jeans Roman verliebt sich die Inuk Saullu in den Jäger Ulaajuk. Gemeinsam leben sie in Nunavik, bis sie nach Kuujjuaraapik zurückkehren und die Zerstörung ihrer Heimat sowie die Erschießung der Schlittenhunde durch Beamte entdecken. Jahrzehnte später verteidigt Anwältin Ève Beaulieu einen Inuk, der mutmaßlich Beamte getötet hat, und entdeckt dabei schockierende Wahrheiten über ihre eigene Herkunft.

      Qimmik
    • Atuk

      sie und wir

      Atuk
    • Für seine zweite Anthologie Wapke („Morgen“ in der Sprache der Atikamekw) hat Michel Jean dreizehn Autorinnen und Autoren aus Québec gebeten, ihre Vision der Zukunft ausgehend von ihrer Realität und Kultur in Form von Dystopien zu formulieren. Aus verschiedenen Premières Nations stammend sind darunter längst etablierte, aber auch junge, die hier ihre erste Erzählung veröffentlichen. Herausgekommen ist ein facettenreiches Panorama sehr unterschiedlicher Zukunftsvisionen, die eine düstere und beunruhigende Realität entwerfen, indem sie die brennenden Probleme der Gegenwart – Umweltzerstörung, Klimaerwärmung, Naturkatastrophen, soziale Probleme, Rassismus, in einer Erzählung sogar die gegenwärtige Pandemie, während der die Erzählungen übrigens geschrieben wurden – in eine nähere oder fernere Zukunft weiterdenken, die immer noch vom Leid der autochthonen Bevölkerung und ihren Verletzungen geprägt ist. Neben aller Düsternis blitzt in manchen Erzählungen allerdings auch ein Schimmer von Hoffnung auf Veränderung auf, in dem Wunsch nach einer Rückbesinnung auf Mutter Erde und einer Rückkehr zu den traditionellen Lebensweisen. Ein sehr besonderes Stück Science-Fiction-Literatur und ein spannendes und ungewöhnliches, aber sehr gelungenes Experiment, das, gespiegelt in vielfältigen Zukunftsvisionen, auch Einblicke in die Vergangenheit und Gegenwart der autochthonen Bevölkerung Québecs bietet. Die Autoren der Anthologie: Joséphine Bacon (Innu), Katia Bacon (Innu), Marie-Andrée Gill (Innu), Elisapie Isaac (Inuk), Michel Jean (Innu), Alyssa Jérôme (Innu), Natasha Kanapé Fontaine (Innu), J. D. Kurtness (Innu), Janis Ottawa (Atinamekw), Virginia Pésémapéo Bordeleau (Cree), Isabelle Picard (Wendat), Louis-Karl Picard-Sioui (Wendat), Jean Sioui (Wendat), Cyndy Wylde (Anicinape und Atikamekw).

      Wapke
    • Die rote Schwalbe

      Prosaminiaturen. Zweisprachig

      Aufgebaut nach dem gleichen Kapitelschema wie Une Histoire de Bleu (4 – 1 – 4) behandeln die etwa halbseitigen poèmes en prose primär das Thema Altern, Tod, Vergänglichkeit, Einsamkeit – im zweiten Teil hingegen ein Aufbegehren dagegen und ein Bekenntnis zur Liebe und zum Leben. Ausgangspunkt ist der schmerzhaft erlebte Tod von Vater und Mutter, das Erschrecken vor der eigenen Endlichkeit und ein Heraufbeschwören von Erinnerungen, den traurigen aus den letzten Lebensjahren der Eltern ebenso wie den lang vergangenen aus Kindheit und Jugend. Maulpoix‘ Sprache ist kunstvoll, bezieht sich auf alle Sinneseindrücke -Töne, Farben - und die Sprache als Werkzeug des Dichters, der angesichts von Tod und Trauer gegen Ohnmacht und Sprachlosigkeit ankämpft.

      Die rote Schwalbe
    • Absolut einzigartig und faszinierend sind die großen Kulturen, die unsere Welt geprägt haben. Briefe in Geheimschrift, Sternkarten großer Astronomen der Antike, der Turm zu Babel als Pop Up und viele weitere Effekte lassen den Leser in andere Welten eintauchen. Dabei erfährt man alles Wichtige über Mesopotamien, die alten Ägypter, Griechen, Römer, Azteken und andere große Völker.

      Große Kulturen