Ursula Müller-TerJung Bücher






Unbehindert arbeiten
Wie Menschen mit Behinderung ihre Berufsziele erreichen
Wie Menschen mit Behinderung ihre Berufsziele erreichen Welche Unterstützung brauchen Menschen mit Behinderung, um ihre Berufsziele zu erreichen? Viele Menschen mit Behinderung wollen arbeiten und ihr eigenes Geld verdienen. Nur haben sie schlechte Karten am Arbeitsmarkt und finden sehr schwer einen Job. Sie seien nicht leistungsfähig, dauernd krank und unkündbar, so ein weitverbreitetes Vorurteil. Doch wie schaut die Realität aus? »Meine Arbeit bedeutet für mich Glück und Erfüllung«, sagt Sreco Dolanc über seine Tätigkeit in einer Apotheke. Der gebürtige Slowene ist vermutlich der erste und einzige gehörlose Apotheker in Europa, der im Verkauf und in der Beratung arbeitet. Seine Chefin bewies mit seiner Anstellung nicht nur Mut und Engagement, sondern auch unternehmerischen Weitblick, denn sie eröffnete sich damit eine neue Kundenschicht, die Gehörlosen-Community. Dies ist nur eines von vielen Beispielen in diesem Buch, das aufzeigt, wie alle davon profitierten, wenn die von Österreich unterzeichnete UN-Behindertenrechtskonvention umgesetzt würde: Sie besagt, dass alle Menschen ein Recht auf Arbeit und ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben haben.
Die familiäre Umgebung schizophrener Patienten kann den weiteren Verlauf der Erkrankung entscheidend mitbestimmen. Ausgehend von Ergebnissen der «Expressed Emotion»-Forschung wurden in der vorliegenden Studie die Interaktionsmuster in Familien mit einem schizophrenen Mitglied und in Kontrollfamilien systematisch beobachtet und sequenzanalytisch evaluiert. Ein Vergleich mit den im Interview geäußerten Einstellungen der Angehörigen ergab: Konstruktiv-fördernde Problemlöseprozesse anstelle gegenseitiger Kritik kennzeichnen das emotionale Klima in Familien von Patienten mit günstigem Verlauf; dagegen entstehen in Familien von Patienten mit höherem Rückfallrisiko länger andauernde, sich negativ aufschaukelnde Interaktionszirkel. Bei der Rückfallprävention kommt es deshalb besonders darauf an, negativ eskalierende Interaktionen, an denen Patienten und Angehörige gleichermaßen beteiligt sind, zu verhindern und Kommunikationsformen zu unterstützen, die auf der Basis gegenseitiger Akzeptanz auf die gemeinsame Lösung aktuell auftretender Probleme gerichtet sind.