Andreas Heinz Bücher






Die dopaminerge Neurotransmission ist von zentraler Bedeutung für die Regulierung motivierter Verhaltensweisen beim Menschen und wird durch so elementare Reize wie Nahrungsaufnahme und Sexualität angesprochen. Unterschiedliche Störungen der dopaminergen Transmission wurden bei der Schizophrenie, den Abhängigkeitserkrankungen und den extrapyramidalmotorischen Erkrankungen beschrieben. Gemeinsam ist diesen Theorien die Annahme, dass die dopaminerge Funktionsstörung entweder das Erleben lustvoller Erfahrungen oder die Erwartung anstehender Belohnungen und damit die Motivation zu zielgerichteten Verhaltensweisen beeinträchtigt. Im vorliegenden Band werden die jeweiligen Annahmen über eine dopaminerge Funktionsstörung bei Patienten mit Schizophrenie, Alkoholabhängigkeit und extrapyramidalmotorischen Erkrankungen diskutiert und in Bezug zu eigenen Befunden gesetzt.
Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) gilt als weltweit größtes IT-Projekt. Befürworter der Gesundheitskarte verknüpfen mit ihr vielfältige Hoffnungen: Effizientere Kommunikationsprozesse sollen u. a. Verwaltungskosten senken, Kartenmissbrauch, Doppeluntersuchungen und unerwünschte Arzneimittelwirkungen vermeiden sowie die Patientensouveränität steigern. Gegner der Gesundheitskarte sehen in ihr hingegen vor allem ein Instrument zur Überwachung von Ärzten und Patienten, das viel kostet, aber keinen Nutzen stiftet. Die Arbeit von Andreas Heinz zeigt auf, ob und unter welchen Bedingungen die Gesundheitskarte die in sie gesetzten positiven Erwartungen erfüllt. Dabei zeichnet sich auf der Basis von Befragungen von Ärzten und Versicherten deutlich ab, dass die geringe Akzeptanz der freiwilligen Funktionen der Gesundheitskarte insbesondere in der Ärzteschaft einen positiven Nettonutzen der eGK in Frage stellen wird. Die Untersuchungen geben auch Auskunft darüber, wie die geringe Akzeptanz gesteigert werden kann.
Der zunehmende Wettbewerb im Tourismus zwingt viele Anbieter zur Spezialisierung auf bestimmte Marktsegmente wie beispielsweise den Sporttourismus. Eine besonders interessante Zielgruppe für diese Anbieter sind Mountainbiker, weil sie überdurchschnittlich wohlhabend sind und besonders häufig verreisen. Dabei kommen für Mountainbiker sowohl Kurzurlaube in den deutschen Mittelgebirgen in Frage als auch längere Aufenthalte im Ausland. Insbesondere Wintersportregionen können mit dieser Zielgruppe ihre Auslastung von Frühjahr bis zum Herbst verbessern. Welche Ansprüche Mountainbiker an Regionen, Strecken, Wegweisung und Unterkünfte haben und für wen sich die Spezialisierung auf Mountainbiker lohnt, wird in diesem Buch geklärt. Dazu wurden in drei Umfragen über 1.300 Mountainbiker zu ihren Wünschen und Ansprüchen befragt. Das Buch richtet sich an Gastgeber, die sich auf Mountainbiker spezialisieren wollen, Entscheidungsträger aus Tourismusorganisationen, Sportreiseanbieter und Wissenschaftler aus dem Bereich Sporttourismus.
Das moderne Verständnis von Hirnfunktionen und psychischen Erkrankungen ist tief geprägt durch die Projektion kolonialer Hierarchien auf das Gehirn: Vermeintlich höheren Hirnzentren und Funktionen wird die Aufsicht über die angeblich primitiven Triebe und Lüste zugeschrieben. Psychische Erkrankungen wurden lange als Verlust dieser herrschaftlichen Kontrolle verstanden und die Betroffenen wurden Machttechniken ausgeliefert, die aus den Kolonien reimportiert wurden. Andreas Heinz rekonstruiert die Geschichte der Revolten gegen diese rassistischen Konstruktionen wie auch der Gegenbewegungen. Lassen sich noch bis in gegenwärtige Formen achtsamer Selbstdisziplin Spuren der verinnerlichten Hierarchien des kolonialisierten Gehirns finden?
Gemeinschaftskunde
- 256 Seiten
- 9 Lesestunden
Einwanderung als Bedrohung? Thilo Sarrazin hat mit seinen Thesen zur erblichen Intelligenz ethnischer Gruppen alte Weltbilder in die gesellschaftliche Diskussion zurückgeholt, so auch die Angst vor dem Fremden. Die Debatte darüber nehmen die Autorinnen und Autoren zum Anlass, neben der Frage der Genetik auch die Mythen zu Kriminalität, Integrationsbereitschaft, Schul- und Wirtschaftsleistung von Migrantinnen und Migranten kritisch zu beleuchten. Sie zeigen, dass das eigentliche Integrationsproblem nicht die Migranten selbst sind, sondern der eindimensionale Standpunkt der Gesellschaft.
Der Mensch ist ein biologisches Wesen. Damit entstehen auch alle psychischen Phänomene innerhalb einer biologischen Struktur, nämlich der des Gehirns. Wer daraus jedoch folgert, psychische Beeinträchtigungen ließen sich etwa mit einem Mehr oder Weniger an Dopamin oder Serotonin im synaptischen Spalt erklären, irrt, denn viel zu komplex und wechselwirkend ist die Funktionsweise der neuronalen Struktur, um sie mit einem schlichten »Wenn A, dann B« zu erklären. Hochkomplexe psychische Beeinträchtigungen und Erkrankungen resultieren zudem aus einer von Sinnfragen überlagerten inneren Auseinandersetzung des Menschen mit sich selbst. So werden sowohl reine Biologisten als auch jene Fachleute, die einen von neuronalen Abläufen unabhängigen menschlichen »Geist« propagieren, dem komplizierten Zusammenspiel von Hirnphysiologie einerseits sowie der kulturellen, also psychosozial gewordenen Überformung durch Sinngebung andererseits nicht gerecht. Gerhard Roth und Andreas Heinz diskutieren in ihrem Gespräch die vielschichtigen Bedingungen, die das Entstehen psychischer Störungen nach sich ziehen können. Die Hirnforschung wirkt hier als hilfreiche Stütze der Psychotherapie, zeigt dieser aber auch die Begrenztheit bisheriger therapeutischer Wirkmodelle auf.
Somato-psychosomatische Entstehung und Therapie chronischer Schmerzen
- 115 Seiten
- 5 Lesestunden