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Tierno Monénembo

    21. Juli 1947

    Tierno Monénembo gestaltet Erzählungen, die sich mit den komplexen Themen Identität und Erinnerung befassen, oft mit einem Fokus auf die afrikanische Diaspora und ihre Erfahrungen. Sein unverwechselbarer Stil wird für seine lyrische Qualität und seine tiefgründige Erforschung von Charakteren gefeiert, die sich mit der Last der Geschichte und den Komplexitäten der Moderne auseinandersetzen. Monénembos Werk konfrontiert tapfer die Hinterlassenschaften des Kolonialismus und der Gewalt und gibt zum Schweigen gebrachten Perspektiven eine Stimme. Er verwebt meisterhaft persönliche Geschichten mit breiteren sozialen und historischen Strömungen und bietet einzigartige Einblicke in die menschliche Verfassung.

    The Black Terrorist
    Kubas Hähne krähen um Mitternacht
    Cinema
    Indigoblau
    Der König von Kahel
    Zahltag in Abidjan
    • 2024

      Conakry, Hauptstadt Guineas, Westafrika. Die 15-jährige Véronique flieht aus dem Haus ihrer Eltern, nachdem sie ihren Vater mit dessen Dienstwaffe erschossen hat. Ein gleichaltriges Mädchen hilft ihr lange Zeit, sich zu verbergen, doch als sie sich endlich in Sicherheit glauben und in das Nachtleben der Clubs von Conakry wagen, taucht eine mysteriöse Figur auf: Ein Verfolger, der ihr Geheimnis zu kennen scheint. Die Art, wie der Roman Véroniques Geschichte erzählt, ist ein Ereignis, das verschiedene Zeiträume und Kontinente verbindet. Zwei Frauen, die sich zufällig in Paris kennenlernen, stellen fest, dass sie beide auf dramatische Weise Opfer der Tyrannenherrschaft von Sékou Touré im gerade unabhängigen Guinea sind. In einem Strudel der Erinnerung lassen sie einander eintauchen in ihre Geschichten - eine der Frauen ist Véronique, die Vatermörderin. Nach einem rätselhaften Einstieg liefert der Roman eine Überraschung nach der anderen. Seine Leser*innen erfahren vom berüchtigten Todeslager Camp B. und von der nie endenden Suche hinterbliebener Kinder nach ihrer Identität. Mit „Indigoblau" gibt Monénembo den Opfern der Diktatur eine Stimme. Der Wunsch, auszusagen und anzuprangern, hindert ihn nicht daran, einen rasanten und burlesquen Roman zu verfassen. Dass seine Protagonistinnen dem Leben Lust, Genuss und Glück abtrotzen, macht sie zu den resilienten Heldinnen in einer Geschichte mit Macht und Gewalt.

      Indigoblau
    • 2023

      Anfang der 1880er Jahre fasste Aimé Victor Olivier, Graf von Sanderval, den die Fulani Yémé nannten, den Plan, das Königreich Futa Jalon in Westafrika persönlich zu erobern und eine Eisenbahnlinie durch das Land zu bauen. Heute ist fast alles über ihn vergessen: Er war jedoch eine Triebkraft der Kolonisierung Westafrikas. Auf seinen fünf aufeinanderfolgenden Reisen gelang es Sanderval, das Vertrauen des almâmi, des obersten Herrschers des theokratischen Landes in Mittelguinea, zu gewinnen, der ihm die Ebene von Kahel überließ und ihm erlaubte, Münzen nach seinem Bildnis zu prägen. Tierno Monénembo kehrt den Blick, der uns aus kolonialer Reiseliteratur bekannt ist, um und liefert anhand von Recherchen im Familienarchiv der Sandervals eine schillernde romanhafte Biografie über den weißen Entdecker. Sein Porträt des einsamen und eigenwilligen Eroberers, der sich genau vor der Nase der französischen Verwaltung und der Engländer ein eigenes Königreich schaffen wollte, gibt den Paradoxien im historischen Verhältnis zwischen Europa und Afrika ein Gesicht. Ausgezeichnet mit dem Renaudot Preis 2008

      Der König von Kahel
    • 2016

      Tierno Diallovogui, Sohn einer Kubanerin und eines Guineers, weiß nichts von der Liebesgeschichte seiner Eltern und seiner Geburt. Als er nach Havanna kommt, um das Schicksal seiner Mutter zu erforschen, hat er nicht mehr als ein Foto von ihrem Grab und den Anfang eines Liedes. Sie hat es oft gesungen, bevor sie ihn als Kind im Land seines afrikanischen Vaters zurückließ. Gleich bei seiner Ankunft in Havanna drängt ihm der Fremdenführer und Geheimdienstspion Ignacio seine Dienste auf, besorgt ihm eine Wohnung, macht ihn vertraut mit Bars, Frauen und Rum und entdeckt in ihm einen begnadeten Tänzer mit tiefem Gefühl für die kubanische Musik. Als Tierno die Suche nach der Geschichte seiner Mutter Juliana aufnimmt, begegnet er bald, ohne es zu ahnen, den entscheidenden Protagonisten. Er tritt Entwicklungen los, die schnell die höchsten Kreise der kubanischen Gesellschaft erreichen. Alte kriminelle Machenschaften drohen aufzufliegen und Tierno wird kurzerhand ausgewiesen. Es ist Ignacio, der ihm ein Jahr später in einem langen Brief die Aufklärung für die Rätsel um seine schöne Mutter liefert, der erst die Liebe und dann ihr großes Erbe zum Verhängnis wurden. Perspektivisch raffiniert erzählt der Autor seine spannende Geschichte. Die sarkastische Kritik am spätkommunistischen Kuba steht seiner Hymne auf Havanna mit seinem von der Musik bestimmten Lebensgefühl nicht im Weg!

      Kubas Hähne krähen um Mitternacht
    • 1999

      Binguel und Benté, zwei Jugendliche in einer afrikanischen Kleinstadt der 50er Jahre, leben in der Welt des Kinos. Wie der Mann aus dem Westen und Oklahoma Kid verschaffen sie sich mit der Waffe Respekt in ihrer Stadt. 'Seine Szenarien strotzen vor Vitalität. Nichts ist Schablone, nichts ist Nostalgie.' Deutschlandfunk

      Cinema
    • 1996