Märsche der Moderne
Varianten eines globalen Phänomens
Varianten eines globalen Phänomens
Erbe und Eigentum in Deutschland, Russland und den USA seit dem 19. Jahrhundert
Wer erhält das Erbe eines Verstorbenen? Wer kann Rechte an einer Erbschaft geltend machen und wer entscheidet über deren Verteilung? Die Antworten darauf fielen in früheren Epochen und je nach Gesellschaft, Milieu und Kultur anders aus. Rechtliche, ökonomische, und soziale Normen und Praktiken besaßen unterschiedliches Gewicht. Ebenso variierten Zukunftserwartungen sowie Familienvorstellungen und familiale Netzwerke, die den Besitztransfer häufig entscheidend prägten. Jürgen Dinkel analysiert in dieser Studie erstmals und aus vergleichender Perspektive, wie Gesellschaften im transatlantisch-europäischen Raum vom 19. bis ins 21. Jahrhundert diese Fragen beantworteten. Dabei wird sichtbar, wie Individuen und Verwandtschaftsnetzwerke in lokalen, nationalen und transnationalen Bezugsrahmen ihre Erbpraktiken an sich wandelnde Bedingungen anpassten, um Vermögen in der Familie zu halten. Zugleich wird deutlich, wie Gesellschaften mit Ungleichheiten umgingen, und wann und warum die Gesetze, Institutionen und Praktiken entstanden, die bis in die Gegenwart tiefgehend individuelle Lebensentwürfe und gesellschaftliche Vermögensverteilungen beeinflussen.
Die Bewegung Bündnisfreier Staaten gilt als Unikum in der Geschichte der Dekolonisation, der Süd-Süd-Kooperation, des Kalten Krieges und des Nord-Süd-Konfliktes. In ihr haben sich im Laufe des 20. Jahrhunderts nahezu alle asiatischen, afrikanischen und lateinamerikanischen Staaten zusammengeschlossen, um ihren weltpolitischen Interessen größeres Gewicht zu verleihen. Mit 120 Mitgliedsstaaten stellt sie nach den Vereinten Nationen eine der größten internationalen Organisationen der Gegenwart dar. Jürgen Dinkel analysiert in dieser Studie erstmals die gesamte Geschichte der Bewegung seit der Zwischenkriegszeit als spezielle Reaktion des „globalen Südens“ auf den Wandel der internationalen Beziehungen. Dabei werden Brüche und Kontinuitäten im globalen Vernetzungsprozess sichtbar und die Geschichte internationaler Beziehungen aus einer außereuropäischen Perspektive betrachtet.
Die vorliegende Arbeit unternimmt eine kritische Aufarbeitung der slavistischen Fachgeschichte zwischen den 1920er und 1950er Jahren. Maximilian Braun, der in den 1920er Jahren sein Slavistikstudium begann, in den 30er und 40er Jahren in Göttingen als Dozent und später als Dolmetscher in der Wehrmacht arbeitete und in den 1950er Jahren eine einflussreiche Position im Fach inne hatte, musste sich in diesem Zeitraum immer wieder mit unterschiedlichen politischen und institutionellen Rahmenbedingungen auseinandersetzen. In diesem Kontext analysiert Jürgen Dinkel, wie Braun seine jeweilige zeitgenössische Gegenwart wahrgenommen, in seinem wissenschaftlichen Handeln reflektiert und mit Sinn versehen hat. Im Zentrum der Studie stehen dabei die Fragen.