Die Raupe
Slowenische Kurzprosa der Zwischenkriegszeit
Slowenische Kurzprosa der Zwischenkriegszeit
herausgegeben von Erwin Köstler
Noch bis in die 1980er Jahre blieben Versuche, slowenische Texte überregional bekannt zu machen, auf die Initiative Einzelner beschränkt, und sie blieben fast alle marginal und ohne nachhaltigere Wirkung. Seither hat sich viel getan. Heute muss die slowenische Literatur ihr Existenzrecht nicht mehr unter Beweis stellen, ihr großer Reichtum an Formen und literarischen Ansätzen ist in einer Vielzahl an Übersetzungen für jedermann sichtbar.
Hauptlinien der Übersetzung, Darstellung und Rezeption slowenischer Literatur im deutschsprachigen Raum
Die Studie befaßt sich mit der Geschichte der Übersetzung slowenischer Literatur ins Deutsche. Deren Entwicklungslinien zeichnet sie exemplarisch anhand der Übersetzung von Volksdichtung (als Beginn einer nennenswerten übersetzerischen Tätigkeit in der vorromantischen Epoche) sowie dreier als klassisch geltender slowenischer Autoren (Prešeren, Cankar, Kosovel) nach. Die beobachtbare Tatsache, daß slowenische Literatur im deutschsprachigen Raum bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts vergleichsweise schwach rezipiert wurde, veranlaßt den Autor zu einer Untersuchung der geistesgeschichtlichen Umfelder, in denen es über zweihundert Jahre kaum zu einer auf Nachhaltigkeit abgestellten Vermittlung slowenischer Literatur in den deutschsprachigen Raum kam. Die Analyse der von Herausgebern und Kommentatoren gepflogenen Darstellungsweisen fördert charakteristische Einstellungen zutage, die eine ideologisch unbelastete Auseinandersetzung mit der slowenischen Literatur lange Zeit verhinderten.
Srečko Kosovels Integrali: ein herausgeberisches Artefakt und sein Rang als herausragende Erscheinung der slowenischen Avantgarde