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Bookbot

Lejla Kalamujic

    Diese Autorin taucht tief in die menschliche Psyche ein und konzentriert sich dabei oft auf Themen wie Sehnsucht, Identität und die Suche nach Sinn in der heutigen Welt. Ihre Prosa zeichnet sich durch scharfe Beobachtungsgabe und die Fähigkeit aus, komplexe Emotionen und zwischenmenschliche Beziehungen sowohl mit Subtilität als auch mit Kraft einzufangen. Durch ihre literarische Arbeit bietet sie den Lesern einen introspektiven Einblick in Lebenserfahrungen, die mit universellen menschlichen Anliegen in Resonanz treten. Ihr Stil ist zugleich poetisch und schonungslos ehrlich, was ein unvergessliches Leseerlebnis schafft.

    Nennt mich Esteban
    • 2020

      Dieser Erzählband liest sich wie ein fragmentarischer Roman. Seine Szenen umkreisen den Schmerz der Protagonistin über den zu frühen Tod der Mutter. Sie wächst mit den vier Großeltern – allesamt eindrückliche Charaktere – und einem trinkenden Vater auf, bis die Belagerung Sarajevos die Familie zerteilt. Die Mutter taucht in Familienlegenden und Erzählungen der Erwachsenen auf, in kindlichen Phantasien, als Lied aus dem Radio oder Geruch in der Erinnerung an die zahlreichen Friedhofsbesuche mit den Großeltern – aber auch als lässige Gesprächspartnerin in Levi‘s Jeans, die mit der jugendlichen Lejla rauchend im Park sitzt. Dabei berührt die Autorin so viele tabuisierte, schwere Themen wie den Verlust naher Menschen, Ängste und Depression, Liebe und Verbundenheit zwischen zwei Frauen sowie die Suche nach Identität, wenn das eigene Land zerfällt und die Gegenwart absurd ist, wie der Zug nach Belgrad, der an drei Landesgrenzen Lok und Schaffner wechseln muss. Es sind Geschichten, die tief berühren und uns am Ende bewegt zurücklassen.

      Nennt mich Esteban