Die Untersuchung beleuchtet, wie Technologien emotionaler Selbstvermessung in spätmodernen Gesellschaften die Wahrnehmung und Nutzung von Gefühlen transformieren. Durch Mood Tracking wird die individuelle Gefühlswelt digital erfasst, analysiert und gezielt beeinflusst, was die Verschmelzung von Emotionalisierung und Digitalisierung verdeutlicht. Sarah Miriam Pritz analysiert diese neuen Techniken als Teil einer umfassenden Emotionskultur und entwickelt eine kultursoziologische Perspektive, die sowohl Optimierung als auch Technisierung von Emotionen thematisiert.
Sarah Miriam Pritz Bücher


Biopolitik bezeichnet – allgemein ausgedrückt – eine moderne Form der Macht, die sich auf die Förderung, Disziplinierung und Regulation des Lebens konzentriert. Diese Arbeit beschäftigt sich mit biopolitischen Elementen im Werk Georg Büchners, der mit großem Gespür das Aufkommen dieser neuen Machtformen in seinen Werken reflektiert. Dazu wird zunächst das Konzept der Biopolitik (nach Michel Foucault) vorgestellt. Daran anschließend wird das sich um 1800 herausbildende Wissen vom Leben skizziert, auf das die neue positive Lebensmacht wesentlich bezogen ist. Büchner hat mit seinen naturwissenschaftlichen Schriften unmittelbaren Anteil an dieser Entwicklung und greift das Leben auch in seinen literarischen Werken auf, in deren Mittelpunkt dessen Aufrechterhaltung und Ausformung unter den jeweiligen Existenzbedingungen steht. Büchner stellt nicht nur Fragen nach der Beschaffenheit einer Politik, die der Körperlichkeit des Menschen Rechnung trägt, sondern legt gleichzeitig auch die Widersprüche und Abgründe frei, die mit einer Zuwendung der Politik zum Leben einhergehen.