Karel Hruška Bücher






Ein Wassermann in der Moldau und sprechende Tiere, fliegende Dämonen, Diebesgesindel und barmherzige Menschen, dazwischen immer wieder die alttestamentarischen Könige Salomo und David –aus diesem bunten Garn ist der Stoff jüdischer Märchen und Legenden gewoben. Voll hintergründiger Lebensweisheit und getragen vom tiefen Glauben an eine höhere Gerechtigkeit, eröffnen sie jung und alt mannigfaltige Einblicke in die jüdische Kultur und Weltsicht. So höre denn, wer Ohren hat: „Es gab einst einen König im Perserlande.“
Das Weib als holdes Wesen
- 85 Seiten
- 3 Lesestunden
Das grüne Gesicht : ein Roman
- 294 Seiten
- 11 Lesestunden
Das dunkle und verwinkelte alte Amsterdam dient Gustav Meyrink (1868–1932) als Kulisse für die mystischen und unheimlichen Bilder dieses Romans. Einer Gruppe von Freunden erscheint immer wieder ein „Grünes Gesicht“, das beklemmende Visionen eines hinter den alten Häusern lauernden Ereignisses weckt. Als irgendwann eine rätselhafte Tagebuchrolle auftaucht, nimmt das Phantom Gestalt an. „Er ist kein Gespenst, und wenn er auch einmal zu dir kommen wird wie ein Gespenst, so fürchte dich nicht, er ist der einzige Mensch auf Erden, der kein Gespenst ist. Auf der Stirne trägt er eine schwarze Binde, darunter ist das Zeichen des Ewigen Lebens verborgen.“
Der Glöckner von Notre-Dame : [ein historischer Roman]
- 563 Seiten
- 20 Lesestunden
Der Glöckner von Notre-Dame trug seinem Schöpfer Victor Hugo (1802–1885) den Ruf ein, der „Shakespeare“ des Romans zu sein. Das Werk besteht als bedeutendster Roman der französischen Hochromantik – es hat bis heute nichts von seinem Glanz eingebüßt. Hugo führt den Leser in das Paris des 14. Jahrhunderts, in die Stadt der Diebe, Krüppel und Mörder, der Gestrauchelten und der Frommen. Vor dem Hintergrund der mittelalterlichen Stadt ersteht dem faszinierten Leser die Silhouette der stolzen Kathedrale Notre-Dame de Paris, mit der untrennbar die Gestalt des tragischen Quasimodo verbunden bleibt.
Die vorliegenden Erzählungen, die bereits zu seinen Lebzeiten unter dem Titel Ein Landarzt erschienen sind, hat Franz Kafka (1883–1924) größtenteils im Goldenen Gäßchen auf dem Hradschin zu Papier gebracht. Kafka beschwört in den kurzen Texten eine teils irrationale, teils unberechenbare, stets beängstigende Welt, der man kaum entkommen kann. Einmal löst das Fehlläuten der Arztglocke eine Unglückskette aus, ein anderes Mal tauchen fremdartige Nomaden auf, denen selbst der Kaiser machtlos gegenübersteht. Sprechende Schakale oder der vieldeutige Odradek entführen den Leser ins Surreale. Gibt es einen Ausweg aus dieser Beängstigung? Beim Streben nach dem „Gesetz“ gibt der Türhüter eine Antwort: „Es ist möglich, jetzt aber nicht.“
„Alles, was über dieses Buch gesagt werden kann, ist nur tastendes Nebenher. Man muß es selbst nachlesen, Zeile für Zeile, wie hier aus einem oft lieblichen Zusammensein von Ironie und Pietät die drohende Strenge des letztes Gerichts auftaucht. Mit diesem Buch nun wächst er vollends in die Nähe großer, zeitlos-prophetischer Kunst, eines Dante, eines Hölderlin. Was einer stammelnden Generation versagt blieb, woran sie sich ekstatisch verblutete: in diesen Fragmenten tritt es als künstlerische Vollendung in unsere Tage.“ Hans Sahl, in: Das Tagebuch (Januar 1927) „… so entsteht dieselbe Atmosphäre des Grauens und der Qual, die im Prozeß (grauenhafter, spukhafter) zu spüren war. Fragt man mich aber, welches der beiden Werke , schöner‘ ist, so muß ich bekennen: das Schloß. Denn in diesem Werk ist der große Erzähler Franz Kafka der Märchendichter, den seine kleineren früheren Werke ahnen ließen. Es gibt zauberhafte Seiten in diesem Märchen-Roman, seltsam humoristische Seiten, die ein Grauen und ein Lachen zugleich im Leser erwecken.“ Ludwig Winder, in: Bohemia (Januar 1927)