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Chantal Mouffe

    17. Juni 1943

    Chantal Mouffe ist eine belgische politische Theoretikerin, die vor allem als Koautorin von Hegemonie und sozialistische Strategie mit Ernesto Laclau bekannt ist. Gemeinsam lehnten sie den marxistischen ökonomischen Determinismus und die Vorstellung vom Klassenkampf als einzigem entscheidenden Antagonismus in der Gesellschaft ab. Stattdessen plädierten sie für eine radikale Demokratie des agonistischen Pluralismus, in der alle Gegensätze ausgedrückt werden können. Mouffes Arbeit untersucht die fundamentale Rolle des Antagonismus bei der Gestaltung der Möglichkeit und Vision von Gesellschaft.

    Dekonstruktion und Pragmatismus
    Für einen linken Populismus
    Über das Politische
    Agonistiken
    Das demokratische Paradox
    Eine Grüne demokratische Revolution
    • Eine Grüne demokratische Revolution

      Linkspopulismus und die Macht der Affekte

      3,0(1)Abgeben

      Schon früh erkannte Chantal Mouffe in den multiplen Krisen unserer Zeit einen »populistischen Moment«. Nun stellt sie ernüchtert fest: Rechte Parteien haben diesen viel erfolgreicher genutzt als linke. Den Grund sieht Mouffe darin, dass Rechtspopulisten und autoritäre Neoliberale geschickt Gefühle manipulieren und das Sicherheitsbedürfnis der Menschen ausbeuten. Linke hingegen setzen mit Projekten wie dem »Green New Deal« rationalistisch allein auf die Kraft des besseren Arguments. Mit ihrer hochaktuellen Intervention knüpft die Politikwissenschaftlerin an ihr Manifest Für einen linken Populismus an. Sie entwickelt die Vision einer »Grünen demokratischen Revolution«, die soziale Gerechtigkeit mit ökologischen Zielen verbindet und die Leidenschaften der Menschen mobilisiert.

      Eine Grüne demokratische Revolution
    • Auf beeindruckende Weise entwickelt Mouffe eine Alternative zu den tonangebenden Paradigmen der liberalen oder konsensusorientierten Demokratietheorie. Die Weiterentwicklung von Antonio Gramsci's Hegemoniebegriff durch Mouffe und Laclau zielt, ohne deshalb die Errungenschaften liberaler Institutionen aufgeben zu wollen, auf eine Radikalisierung von Demokratie: auf eine stärkere Einbeziehung der Konfliktdimension politischen Handelns, auf eine Rückbesinnung auf den Kernbegriff der Volkssouveränität, auf eine Ausweitung von Gleichheitseffekten auf möglichst viele gesellschaftliche Felder bei gleichzeitiger Respektierung pluraler Autonomieformen. Mit der Aufwertung von feministischen, ökologischen oder pazifistischen Forderungen in einem sozialistischen, emanzipatorischen Projekt stellt sich ein folgenreiches Paradox ein: das Projekt wird zu einem der radikalen und zugleich pluralen Demokratie. Demokratie positiv als paradoxes Projekt zu begreifen, ist aber notwendig, um auf die immer stärker werdenden Tendenzen der Entdemokratisierung vieler Lebensbereiche nicht mit Resignation zu antworten.

      Das demokratische Paradox
    • Die SPD wirbt mit »Das Wir entscheidet«, die CDU mit »Gemeinsam erfolgreich« – die Wahlplakate unterstreichen, wie politischer Wettbewerb heute meist aussieht: konsensorientiert und ohne klare Alternativen. Der Ansatz Chantal Mouffes zielt in die entgegengesetzte Richtung: Der agonistische Wettstreit der Ideen ist ein fundamentaler Bestandteil des Politischen. Daher plädiert Mouffe für einen radikalen Pluralismus: Wir müssen sicherstellen, dass unterschiedliche Modelle präsentiert und diskutiert werden können – und zwar auf der nationalen, der europäischen und der globalen Ebene. Was das konkret bedeutet und welche Lehren die Linke daraus ziehen muss, erläutert die Politikwissenschaftlerin im Nachfolgeband zu ihrem vielbeachteten Buch „Über das Politische“.

      Agonistiken
    • In westlichen Gesellschaften sind post-politische Konzepte des Dritten Weges derzeit en vogue. Sie propagieren eine konsensuelle Form von Demokratie jenseits der politischen Opposition von rechts und links. Chantal Mouffe kritisiert daran, daß diese Konzepte die antagonistische Dimension des Politischen und die Ambivalenz der menschlichen Natur leugnen. Nach einer Analyse des Begriffs des Politischen, die sich auf Carl Schmitt stützt, übt Mouffe Kritik an Habermas, Rorty, Giddens und Beck. Unter Bezug auf aktuelle Probleme wie den Terrorismus deckt sie Defizite und politische Gefahren post-politischer Konzepte auf und argumentiert zwingend gegen die Möglichkeit eines universalen rationalen Konsenses und für den antagonistischen Charakter von Politik. Über das Politische ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem aktuellen Zustand und der Zukunft der Demokratie. Chantal Mouffe ist Professorin für Politische Theorie am Centre of the Study of Democracy an der Universität Westminster.

      Über das Politische
    • Kann es das geben, einen guten, linken Populismus? Chantal Mouffe vertritt die Auffassung, dass dies möglich und sogar notwendig ist – eine Position, die ihr auch Kritik eingetragen hat. Führt das nicht zu einer gefährlichen Emotionalisierung? Läuft das nicht ebenfalls auf eine Unterscheidung zwischen gutem Volk und bösem Establishment hinaus? Politik, so Mouffe, funktioniere nun einmal über konfrontative Wir/sie-Konstruktionen; und ja, es gebe eine Art »Oligarchie«, die eine Verwirklichung demokratischer und ökologischer Ziele verhindere. Dies mache klare politische Alternativen und neue progressive Allianzen erforderlich. Eine so präzise wie provokante Intervention, die angesichts der Krise sozialliberaler Parteien und der Debatte um »Identitätspolitik« für Gesprächsstoff sorgen wird.

      Für einen linken Populismus
    • Dekonstruktion und Pragmatismus

      Demokratie, Wahrheit und Vernunft

      Eingeleitet von Chantal Mouffe, sind die Diskussionsbeiträge sowohl grundlegende Positionsbestimmungen als auch geeignete Einführungen in die Philosophie der Autoren. Dekonstruktion und Pragmatismus, die beiden zur Zeit einflussreichsten philosophischen Positionen, treten sich hier in direkter Konfrontation gegenüber, um das jeweilige Politikverständnis und dessen Bedeutung für die Demokratien am Ende des Jahrtausends zu konturieren. Wo das Konzept Demokratie jenseits von universalistischen Fundierungen, „Vernunft“ und „Wahrheit“ bedacht wird, treten entscheidende Differenzen, aber auch Übereinstimmungen deutlich zutage. Zwischen individueller Autonomie und dem Streben nach sozialer Gerechtigkeit sondieren die Beiträge ein Terrain radikalisierter demokratischer Strategien und antworten so auf den immer wieder an „die Postmoderne“ erhobenen Vorwurf, allein einem privatistischen oder relativistischen Zynismus zu folgen, der auf lange Sicht nur in ein politisches Chaos führen könne. Richard Rortys und Jacques Derridas Beiträge stecken einen Rahmen ab, in den Simon Critchley und Ernesto Laclau mit eigenständigen, dennoch verwandten Ansätzen intervenieren: Einerseits einer Levinasschen Öffnung zugewandt, bringen sie andererseits Dekonstruktion mit einer Kritik des hegemonialen Denkens in Reibung. Alle Beiträge sondieren somit die Möglichkeiten einer Engführung von Pragmatismus und Dekonstruktion.

      Dekonstruktion und Pragmatismus
    • The Return of the Political

      • 240 Seiten
      • 9 Lesestunden
      3,8(195)Abgeben

      A powerful new understanding of citizenship, democracy and pluralism.In this work, Mouffe argues that liberal democracy misunderstands the problems of ethnic, religious and nationalist conflicts because of its inadequate conception of politics. She suggests that the democratic revolution may be jeopardized by a lack of understanding of citizenship, community and pluralism. Mouffe examines the work of Schmitt and Rawls and explores feminist theory, in an attempt to place the project of radical and plural democracy on a more adequate foundation than is provided by liberal theory.

      The Return of the Political
    • igo Errejón of Podemos and political theorist Chantal Mouffe here discuss the emergence of these new forces, and in particular of Podemos. They critically engage with both the older traditions and the newly emerging parties and movements; explore new ways of creating collective identities and building majorities; and reflect on the major political challenges facing the left. This is a conversation between two people who are ideally placed to draw on the earlier theoretical work of Mouffe with Ernesto Laclau, and to link it directly into the practice of the new politics.

      Podemos