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Jean Starobinski

    17. November 1920 – 4. März 2019

    Jean Starobinski war ein einflussreicher Literaturkritiker, dessen Werk aus seinem tiefen Verständnis der klassischen Literatur, Medizin und Ideengeschichte schöpfte. Seine oft mit existenziellen und phänomenologischen Traditionen verbundene Kritik konzentrierte sich auf die französische Literatur des 18. Jahrhunderts und Autoren wie Rousseau und Diderot, erweiterte sich aber auch auf andere Epochen und Kunstformen. Starobinskis einzigartige Perspektive, geprägt durch seinen medizinischen Hintergrund, ermöglichte es ihm, Themen wie Melancholie und Interpretation mit außergewöhnlicher Tiefe zu erforschen. Seine Analysen zeichnen sich durch durchdringende Einblicke und präzisen Stil aus, was ihn zu einer Schlüsselfigur der Literaturwissenschaft macht.

    Jean Starobinski
    Hundert Jahre "Traumdeutung" von Sigmund Freud
    Aktion und Reaktion
    1789 [Siebzehnhundertneunundachtzig], die Embleme der Vernunft
    Das Leben der Augen
    Besessenheit und Exorzismus
    Rousseau
    • Jean Starobinskis brillantes Werk über Jean-Jacques Rousseau, den Denker der Moderne, dessen Wirkmächtigkeit auf den Gebieten der Wissenschaft, aber und vor allem auch auf den der alltäglichen Fragen, seit 300 Jahren ungebrochen ist. In seiner epochalen Studie zeichnet Starobinski präzise nach, wie Rousseau zum Meister der Anklage einer Welt wird, in der Ungerechtigkeit und Unterdrückung alltäglich sind; eine Welt, deren Zerrüttetheit sich in allen ihren Widersprüchen im Seelenleben des großen Philosophen spiegelt. Die Brisanz seiner Gedanken zur Demokratie, zur Sprache und zur Erziehung sind gerade in den heutigen Zeiten uneingeschränkt aktuell.

      Rousseau
    • Begriffsgeschichte als Abenteuergeschichte? Ein scheinbar paradoxes Unterfangen. Wenn aber ein Gelehrter vom Format Jean Starobinskis erzählt, wie unsere Vorstellung entstanden ist, dass eine Handlung zwangsläufig eine Reaktion hervorruft, dann entwickelt sich daraus eine Geschichte voller überraschender Querverbindungen und Entwicklungen, die 2000 Jahre europäischen Wissens umspannt.

      Aktion und Reaktion
    • Freuds Opus magnum feierte zur Jahrtausendwende sein hundertjähriges Bestehen. Wie Freud selbst feststellte, wurde die Psychoanalyse mit der Veröffentlichung seiner Traumdeutung im Jahr 1900 als neuartige Disziplin vorgestellt. Die umfassende Bedeutung dieses Werkes wird in drei Essays renommierter Freud-Forscher deutlich. Die Traumdeutung war nicht nur mutig, da Freud sexuelle und familiäre Tabus brach, sondern auch persönlich, da er fünf eigene Träume analysierte und damit autobiographische Bezüge herstellte. Es war ein kreatives Werk, das das menschliche Verständnis auf eine abgründigere, dunklere Weise erweiterte, und es gilt als epochal, da es das 20. Jahrhundert zur reichsten Epoche der humanen Seelenwissenschaft machte. Jean Starobinski reflektiert über Freuds Vergil-Motto, das ihn als aufklärerischen Entdecker des Unbewussten darstellt. Mark Solms widerlegt das gängige Vorurteil, dass Psychoanalyse und moderne Neurowissenschaften unvereinbar seien. Ilse Grubrich-Simitis, eine Expertin der Freud’schen Textgeschichte, dokumentiert die Metamorphosen der Traumdeutung von der ersten bis zur achten Auflage und zeigt Freuds Rolle als kooperativen Pionier einer neuen Wissenschaft, der auch die Arbeiten seiner Schüler einbezog.

      Hundert Jahre "Traumdeutung" von Sigmund Freud