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Jacques Rancière

    10. Juni 1940

    Jacques Rancière ist ein französischer Philosoph, dessen Werk grundlegende Konzepte des politischen Diskurses erforscht und Ideologie sowie die Beziehung zwischen Massen und Wissen hinterfragt. Er brach bekanntlich mit seinem Mentor, um zu untersuchen, wie wir die Entrechteten wahrnehmen und wie Denker mit denen außerhalb intellektueller Kreise interagieren. Seine späteren Schriften befassen sich mit Menschenrechten, insbesondere mit der Autorität internationaler Gremien bei der Festlegung von Interventionen und Konflikten, und seine ästhetischen Theorien haben die bildende Kunst maßgeblich beeinflusst.

    Jacques Rancière
    Der unwissende Lehrmeister
    Politik und Ästhetik
    An den Rändern des Politischen
    Die Ränder der Fiktion
    Die Filmfabel
    Die Aufteilung des Sinnlichen
    • 2022

      Zeit der Landschaft

      Die Anfänge der ästhetischen Revolution

      Im Jahre 1790 erhob Immanuel Kant die Gartenkunst in den Rang der schönen Künste. Im selben Jahr erblickte William Wordsworth in der französischen Landschaft die Zeichen der künftigen Freiheit und Gleichheit des Menschen, während Edmund Burke den Revolutionären vorwarf, sie zwängen der Gesellschaft die steife, autoritäre Ordnung der französischen Gärten auf. Jacques Rancière zeigt uns, dass die Landschaft mehr ist als ein beeindruckendes Schauspiel für das Auge oder die Seele. Er geht den ästhetischen Debatten und Kontroversen nach, die im Laufe des 18. Jahrhunderts zu einer radikalen Veränderung Kunstbegriffs und der Kriterien des Schönen geführt haben. Dabei wird deutlich, dass diese Revolution nicht nur die Normen der Kunst und der Gesellschaft betrifft, sondern auch die Formen der sinnlichen Erfahrung selbst

      Zeit der Landschaft
    • 2022
    • 2020

      In welchen Zeiten leben wir?

      Ein Gespräch mit Éric Hazan

      In diesem Buch beantwortet Jacques Rancière Fragen zur politischen Gegenwart im Gespräch mit Éric Hazan. Er thematisiert Demokratie, Repräsentation und revolutionäre Bewegungen, während er die Bedeutung der aktuellen Zeit reflektiert. Rancière betont, dass die Politik nur aus Gegenwarten besteht, die neue Möglichkeiten der Emanzipation bieten können.

      In welchen Zeiten leben wir?
    • 2019

      Jacques Rancière lotet mit seinem neuen Buch die Tiefen und Untiefen der Fiktion aus, ihre Ränder und Abgründe, die Ufer, die sie säumen und zu denen sie aufbricht. Seit Aristoteles weiß man, dass die Fiktion sich von der Alltagserfahrung nicht dadurch unterscheidet, dass sie weniger, sondern mehr Rationalität besitzt. Sie verschmäht den Alltag, um zu zeigen, wie das Unerwartete geschieht, wie das Glück in Unglück und die Unwissenheit in Wissen umschlägt. Diese Rationalität hat die Sozialwissenschaft in der Moderne auf die Gesamtheit der menschlichen Beziehungen ausgedehnt. Die Literatur hingegen hat sie in Frage gestellt, indem sie sich dem Alltag und den gewöhnlichen Existenzen zugewandt und sich am äußersten Rand angesiedelt hat, der das, was es gibt, von dem trennt, was geschieht. Von Stendhal über Marx, Proust, Rilke und Conrad bis hin zu Faulkner, Sebald und anderen erforscht Rancière die Ränder der Fiktion.

      Die Ränder der Fiktion
    • 2019

      Die Verfahren, mit denen Ideen verborgen gehalten oder sichtbar gemacht, die Methoden, mittels derer Vorstellungen erzeugt, das Wort erteilt und ganz allgemein das Sichtbare aufgeteilt wird, bilden seit jeher den Kern von Jacques Rancières philosophischer Arbeit. Dass Dramaturgie und Theatralik, Inszenierung und Regie eminente Verfahren künstlerischer Produktion und ästhetischer Erfahrung sind, liegt auf der Hand. Aber auch philosophische Begriffe werden dramatisiert, politische Fiktionen inszeniert. Grund genug, die spezifischen Verfahren der Bühne und anderer Formen des Szenischen genauer zu untersuchen. Und was könnte ein Denken in diesem Kontext lebendiger und dynamischer an der Arbeit zeigen als ein Dialog? Jacques Rancières Gespräche mit dem tunesischen Philosophen Adnen Jdey eröffnen tiefreichende Einblicke und verständliche Annäherungen an eine Philosophie, die wie keine andere ästhetisches Regime und gesellschaftliche Wirklichkeit auf ihre Gleichheitspotentiale hin untersucht

      Das Verfahren der Szene
    • 2019

      Mit An den Rändern des Politischen legt Jacques Rancière Anfang der 1990er-Jahre den ersten systematischen Entwurf seines politischen Denkens vor und stellt damit die Weichen für seine späteren Interventionen in der politischen Philosophie und Ästhetik. Das Politische ist die Begegnung zweier verschiedenartiger Prozesse: der Regierung und der Gleichheit. Der erste besteht darin, die Gemeinschaft der Menschen und ihre Zustimmung zu organisieren; er beruht auf der hierarchischen Verteilung sozialer Plätze und Funktionen. Rancière nennt ihn „Polizei“. Der Prozess der Gleichheit beruht demgegenüber auf dem Spiel all jener Praktiken, die sich bemühen, das Postulat der Gleichheit aller Menschen zu verifizieren. Der Ausdruck, der am besten geeignet ist, um dieses Spiel zu bezeichnen, ist Emanzipation. Die hier versammelten Texte nehmen die Politik von gewissen Grenzpunkten aus in den Blick: von ihrem Ende, das manche in den 1980ern verkündeten; von ihren Ursprüngen, so wie die Philosophie seit Platons Staat sie sich gern vorgestellt hat; von ihrer Überschreitung in der utopischen Konzeption des Gemeinschaftskörpers; von ihrem Außen, das von der Literatur bildlich dargestellt wird; und schließlich von ihrer Krise, die das Auftauchen neuer Formen des Rassenhasses im konsensuellen Europa zu illustrieren scheint.

      An den Rändern des Politischen
    • 2018

      In den gängigen soziologischen Interpretationen des Mai 68 wird das Ereignis als Ereignis negiert, so Rancières Diagnose. Demgegenüber gilt es, eine Deutung des Mai 68 vorzulegen, die seinem Ereignischarakter gerecht wird. Aus soziologischer Perspektive stellt der Mai 68 nichts weiter als eine „imaginäre Revolution“ dar: Je nach Lesart Ausdruck der hedonistischen Bestrebungen entweder einer ganzen Generation oder bloß einer bestimmten sozialen Gruppe (der Studenten). Die Ursprünge des Mai 68 sind in dieser Perspektive ebenso schnell erklärt wie die seines „Scheiterns“. Rancière hält dieser Auffassung eine Sichtweise entgegen, die den Mai 68 als Ereignis fasst, das als solches die gewöhnliche Zeitlichkeit aussetzt und die Politik einer Aushebung jeglicher Hierarchien der Kenntnisse und Vermögen betreibt. In einer beschleunigten Zeitlichkeit wird auf diese Weise eine Gemeinschaft von Gleichen nicht als Ziel verfolgt, sondern im Hier und Jetzt realisiert.

      Das Ereignis 68 interpretieren: Politik, Philosophie, Soziologie
    • 2018

      Gibt es eine spezifische Zeitlichkeit der Moderne? Wenn ja, welche politischen Implikationen hat sie? Diese Fragen diskutiert Jacques Rancière in vier Vorträgen, in welchen er die Erzählformen von Werken der Literatur, des Tanzes und des Kinos untersucht, die in seinen Augen paradigmatisch für die ästhetische Innovationskraft der Moderne stehen. Als zentrales Merkmal der ästhetischen Moderne betrachtet Rancière eine spezifische Zeitlichkeit, die durch Erzählformen implementiert wird. Im Gegensatz zu einer an aristotelischen Maßstäben orientierten Erzählung, die eine Zeit instituiert, die denen vorbehalten bleibt, die das Privileg haben, ihrem Handeln Sinn zu verleihen, eröffnet die moderne Ästhetik Wege zu einer enthierarchisierten Zeit, in der alle Augenblicke gleichwertig sind. So ermöglichen Werke wie Der Mann mit der Kamera – ein Film, der aus Handgriffen einfacher Arbeiter die Symphonie der kommunistischen Gemeinschaft komponiert – neue Aufteilungen des Sinnlichen und eröffnen neue Wege, sich den Raum der alltäglichen Erfahrung emanzipativ anzueignen. Rancière verfolgt diese Entwicklung bis in die Gegenwart und zeigt so, wie aktuell das utopische Projekt der ästhetischen Moderne heute immer noch ist.

      Moderne Zeiten
    • 2016

      Politik und Ästhetik

      Im Gespräch mit Peter Engelmann

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      Im Gespräch mit Peter Engelmann skizziert Jacques Rancière die Stationen seiner intellektuellen Biografie und entfaltet die zentralen Begriffe seines Denkens. So werden die Konturen einer philosophischen Position deutlich, die die Perspektiven auf Politik und Ästhetik im aktuellen Diskurs maßgeblich geprägt hat. Ausgehend von seinem Bruch mit dem strukturalistischen Marxismus skizziert Rancière die Entwicklung seines Denkens: Von seinen frühen Studien zur Arbeiteremanzipation bis hin zu seinen jüngeren Untersuchungen zu Literatur, Film und bildender Kunst wird dabei die durchgängige Verbindung von ästhetischen und politischen Fragestellungen in seinem Schaffen sichtbar. Gegen die von ihm diagnostizierte Konstruktion eines gesellschaftlichen Konsenses bringt er das Politische als Dissens, als Störung der etablierten Aufteilung des Sinnlichen, in Stellung. Dabei beharrt er in Abgrenzung zu Althusser und Bourdieu auf der egalitären Dimension der ästhetischen Erfahrung und versteht seine Bestimmung der Ästhetik als „Regime der Erfahrung“ als Revision der etablierten kunstgeschichtlichen Epochenbildung und Kritik am modernistischen Dogma. Abschließend wird mit Blick auf aktuelle soziale Bewegungen und Kunstpraktiken nach deren kritischen Potenzial gefragt und eine mögliche Annäherung künstlerischer und politischer Strategien thematisiert.

      Politik und Ästhetik