Roman | Auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis | Literatur
In »In unserer Familie gab es keine Wörter für den Abschied« erzählt Sepp Mall von einer Südtiroler Familie, die 1942 im Rahmen der »Option« ins Deutsche Reich auswandert. Der 11-jährige Ludi wird von seinem behinderten Bruder Hanno getrennt, was die Trauer und die Herausforderungen des Krieges und Nationalsozialismus thematisiert. Ein bewegender Roman über Verlust und Identität.
»Kindsein in Zeiten des Krieges« Krieg und NS-Zeit aus der Sicht eines Kindes. Ein Roman über die Südtiroler Auswanderung und die NS-Verbrechen an Menschen mit Behinderung Eine Familie aus Südtirol entscheidet sich 1942 im Zuge der »Option» für die Auswanderung ins Deutsche Reich. Der 11-jährige Ludi erzählt von den letzten Tagen im Dorf und der ersten Station im Deutschen Reich: Innsbruck. Auf Anweisung der Ärzte muss sein behinderter Bruder Hanno in eine Anstalt bei Hall gebracht werden. Die restliche Familie zieht weiter nach Oberösterreich. Der Vater wird in die Wehrmacht eingezogen und auch Hanno kehrt nicht mehr zurück. Ein Brief aus einer »Heil- und Pflegeanstalt« des Reiches ist alles, was der Familie von ihm bleibt. Sepp Mall gilt als einer der wichtigsten Schriftsteller Südtirols, der sich in seinem Werk mit komplexen Themen der jüngsten Zeitgeschichte auseinandersetzt. Wie lässt sich das Unbegreifliche verstehen und wie überlebt man ein kollektives Trauma? Ein bewegender Roman, der in bilddichter Sprache der Trauer eines Kindes um seinen Bruder nachgeht.
ÜBER DIE HELLEN UND DUNKLEN WEGE DES LEBENS Sepp Mall versammelt GEDICHTE IM ZEICHEN DES HOLZES. In einem SPIEL DER ASSOZIATIONEN lockt er in ein LABYRINTH, das uns zwischen BILDERN DER GEBORGENHEIT UND DES SCHRECKENS wandern lässt. Seine Gedichte führen vom WALD, DEN MAN VOR LAUTER BÄUMEN NICHT MEHR SIEHT, zum BAUM DER ERKENNTNIS, vom MÄRCHENHAFTEN ZAUBERWALD zum VERWITTERNDEN HOLZ VERGANGENER GRÄUEL. Mall entwirft eine sanfte und eindringliche POESIE ÜBER VERTREIBUNG UND FLUCHT sowie über die NATUR IN IHRER BEDROHLICHEN WIE GÜTIGEN SCHÖNHEIT. EIN FASZINIERENDES SEELENPANORAMA VON MENSCH UND NATUR Unaufgeregt und präzise geht Sepp Mall DEN WÖRTERN AUF DEN GRUND und eröffnet dabei vielfältige Assoziationsräume. So spürt er dem LAUF DER ZEIT nach, dem WECHSEL DER JAHRESZEITEN, dem STETEN HINEINWIRKEN DER VERGANGENHEIT IN DIE GEGENWART. Es geht ihm um ZYKLEN DER VERWANDLUNG UND VERGÄNGLICHKEIT, gleichermaßen IM MENSCHLICHEN WIE IM BOTANISCHEN. Im Schwinden der Farben, im Verklingen des Lebens und in der ZERBRECHLICKEIT DER EXISTENZ verdichtet und findet Mall VERGANGENE AUGENBLICKE. Seine GROSSE SPRACH- UND BILDKRAFT zeigt sich in einer leisen, kraftvollen Poesie.
Die Erzählung beleuchtet die komplexen Beziehungen zwischen Brüdern, geprägt von Missverständnissen, Eifersucht und Schuld. Im ersten Teil begleiten wir die ungleichen Stocker-Brüder auf einer gefährlichen Expedition durch die Todeswüste Takla Makam, wo ihre unterschiedlichen Charaktere zu dramatischen Konflikten führen. Der zweite Teil fokussiert sich auf Zeno Steiner, der mit der Last seiner vermeintlichen Mitschuld am Tod seines Bruders ringt und durch die Begegnung mit einem "Wiedergänger" gezwungen wird, sich seiner Vergangenheit zu stellen.
EINE EINFÜHLSAM ERZÄHLTE VATER-TOCHTER-GESCHICHTE - UND EINE VERGANGENE LIEBE Jakob weilt mit seiner Familie im Winterurlaub, als ihn ein unerwarteter Anruf erreicht: Emma, seine Tochter aus einer früheren Beziehung, ist am Telefon, ihre Mutter Maria liegt im Krankenhaus in ihrer Südtiroler Heimat. Sofort machen sich Jakob und Emma gemeinsam dorthin auf, um zu erfahren, was Maria zugestoßen ist. Es ist seine verloren geglaubte Tochter, die der Vater auf der Fahrt in die Südtiroler Heimat behutsam, aber beharrlich zurückgewinnt. Und, wie man in Rückblenden erfährt, war es seine große Liebe - Maria, die damals als Studentin in Wien ihrer Bergbauernherkunft zu entfliehen suchte ... GROSSE GEFÜHLE UND KLEINE ERSCHÜTTERUNGEN VOR DER RAUEN KULISSE DER SÜDTIROLER BERGE Gefühlvoll zeichnet Sepp Mall mit Blick zurück in die Vergangenheit das Porträt einer zerbrechlichen jungen Frau zwischen Südtiroler Bergbauernwelt und Wiener Studentenmilieu; währenddessen überwindet in der Gegenwart ein Vater die Kluft zu seiner Tochter - zwei ineinander verschränkte Reisen, die Mall mit sanfter Eindringlichkeit schildert. Wie oft in seinen Romanen erzählt er kunstvoll von den kleinen Erschütterungen im Zwischenmenschlichen: Erschütterungen, die die Sicherheiten, in denen man sich wiegt, von einem Moment zum anderen ins Wanken bringen.
Als sein Vater stirbt, wird Johannes erst bewusst, wie viele Fragen er zeitlebens versäumt hat, ihm zu stellen. Doch lässt ihn das unbestimmte Gefühl nicht los, dass es dafür noch nicht zu spät ist, und er begibt sich auf dessen Spuren nach Berlin. Dort nämlich hatte sein Vater als junger Soldat während des Zweiten Weltkriegs eine Liebesbeziehung zu einer Frau, von der niemand in der Familie bislang wusste. Tatsächlich gelingt es Johannes, die Frau ausfindig zu machen, er trifft sie – und kommt seinem Vater näher als je zuvor. Berührend und mit feinem Sinn für die Zwischentöne beschreibt Sepp Mall die behutsame Annäherung eines Sohnes an seinen Vater und erzählt von einer Liebe, die den Tod überwindet. Er nimmt den Leser mit auf eine Reise in das Berlin von damals und heute und öffnet ihm die innere Welt einer Figur, die sich hartnäckig dagegen wehrt, dass der Tod eines Menschen seine Auslöschung bedeutet.
Die verlorenen Orte der Kindheit, das Verrinnen der Zeit, Fremde und Geborgenheit: Sepp Malls Gedichte spiegeln Grundfragen menschlicher Existenz in eindringlichen poetischen Bildern. In sechs Gedichtzyklen führt Sepp Mall mitten hinein in die zentralen Themen seines lyrischen Werks. Es sind die Grundfragen menschlicher Existenz, die er auch in seinem dritten Lyrikband in immer wieder neuen Sprachbildern umkreist. Mit sparsamsten poetischen Mitteln, unaufdringlich und prägnant, bringt er die verlorenen Orte der Kindheit, die Vertrautheit und Leichtigkeit jener Zeit zum Schwingen. In wenigen Zeilen lotet er aus, was uns Menschen umtreibt in unserer Sehnsucht nach Geborgenheit und Glück. Seelenlandschaften und Vorgänge in der Natur fließen in Bildern voller Licht und Farben ineinander. Baum und Tier sind Vergehen und Tod ebenso eingeschrieben wie Standhalten und Bestehen. Der Blick des Autors auf die Welt, auf Fremdes und Nahes, ist voll Skepsis und Zuneigung zugleich, er schließt Verstörendes und Gegenläufiges mit ein. Aber über allem bleibt die Ahnung von einem Ort, an dem man nicht mehr fremd ist. Sepp Mall hat diesen Ort in der Sprache gefunden, in der unvergleichlich präzisen Poesie seiner Gedichte.