Dezső Kosztolányi Bücher
Dezső Kosztolányi war ein bedeutender ungarischer Lyriker und Prosaautor, dessen Werk durch seine frühe Verbindung zur Literaturzeitschrift Nyugat geprägt wurde. Seine Schriften, die Poesie und Prosa umfassen, schöpfen oft aus der Kulisse der fiktiven Stadt Sárszeg, die von seiner Heimat inspiriert ist. Kosztolányi war für seinen eindrucksvollen literarischen Stil und sein umfangreiches übersetzerisches Schaffen bekannt, das die ungarische Literatur um Werke weltweiter Autoren bereicherte.






Ein Held seiner Zeit
- 302 Seiten
- 11 Lesestunden
„Der eleganteste aller ungarischen Schriftsteller, Sandor Márais großer Meister.“ (Péter Esterházy) „Kornél Esti ist das, was man einen Schlawiner nennt. Ein Bonvivant, der die Wahrheit jederzeit für eine gute Geschichte opfern würde. Seine ‚Bekenntnisse’ sind witzig und geistreich, aber nicht unbedingt glaubwürdig. Esti, ein Alter Ego seines Autors Kosztolányi, streift durch das Budapest der dreißiger Jahre und erzählt Kaffeehausgeschichten, die von mageren Bohemiens und traurigen Straßenmädchen handeln, von teuren Hotels und trostlosen Witwen. Was in diesen Episoden aufscheint, wirkt heute wie der letzte Walzer einer verlorenen Epoche. Kosztolányi hat dieser Zeit eine ironische und elegante Liebeserklärung gemacht.“ (Kultur-SPIEGEL)
Der ungarische Schriftsteller Dezsö Kosztolányi (1885-1936) hat mit seinem 1922 veröffentlichten Roman einen bedeutenden Beitrag zur historischen Belletristik geleistet. Der Roman besticht durch seine sprachliche Eleganz und psychologische Figurenzeichnung, die eine intime Gesellschaftskritik der antiken Weltstadt bietet.
Ein Held seiner Zeit
Die Bekenntnisse des Kornél Esti
Kornél Esti ist ein faszinierender Bohemien und Bürgerschreck im eleganten Budapest. Er verkörpert einen modernen Mephisto und gehört zu den lebhaftesten Fiktionen, die je niedergeschrieben wurden.
»Lerche«, eines der populärsten Bücher der mitteleuropäischen Moderne, spielt in wenigen Septembertagen des Jahres 1899 in einem ungarischen Provinznest namens Sárszeg. Lerche, eine junge Frau, die Vater und Mutter den Haushalt führt, wird zur Erholung aufs Land geschickt. Kaum ist sie fort, brechen die Eltern aus ihrem zurückgezogenen Leben aus: Sie essen im Restaurant, lassen sich zum Opernbesuch überreden. Der Vater, Archivar und Heraldiker, nimmt seine alte Leidenschaft, das Tarockspiel, wieder auf und kommt spätnachts betrunken nach Hause. Auch die Mutter leistet sich ihre kleinen Exzesse. Als der Zug, der Lerche zurückbringen soll, sich verspätet, werden die Eltern von maßloser Angst ergriffen. In einem kurzen Moment, dessen Ambivalenz der Freud-Leser Kosztolányi mit unvergleichlicher Subtilität gestaltet, überwältigt sie eine Ahnung, die zu schmerzhaft ist, um sich in Erkenntnis zu verwandeln.
Einer der großen historischen Romane der Moderne: Dezső Kosztolányi, der «ungarische Thomas Mann» und Gründervater der ungarischen Literatur, erzählt das Leben des Tyrannen Nero als üppigen, mitreißenden Bilderbogen aus dem alten Rom. Zugleich zeichnet er in dem 1922 erschienenen Roman das überzeitliche, in die Zukunft weisende Psychogramm eines Diktators. Als Knabe von Seneca erzogen, mit sechzehn zum Kaiser gekrönt, nachdem seine Mutter den Stiefvater Claudius vergiftet hatte – die Laufbahn Neros begann außergewöhnlich und ging spektakulär weiter. Zunächst beliebt, herrschte Nero bald immer grausamer, unberechenbarer, ließ Gegner ermorden, auch die eigene Mutter und legendäre Geliebte wie Poppaea. Leidenschaftlich gab er sich der Kunst und dem Luxus hin. Farbig und facettenreich schildert Dezső Kosztolányi Neros Schicksal, seine Hybris, seine Gräueltaten und sein Ende.
Die Handlung führt an das Gymnasium einer ungarischen Kleinstadt. Hier quälen sich die Jungen nicht gegenseitig, wie in Robert Musils zwei Jahrzehnte zuvor entstandenem "Zögling Törleß", sondern ein älterer Lehrer steht im Mittelpunkt, der als Folge überholter Lebensformen und -auffassungen von den Schülern drangsaliert und gedemütigt wird, bis hin zum dramatischen Klimax des Buches.§Kosztolanyi erzählt, ebenso feinfühlig in der Sprache wie intensiv in der Geataltung, die Geschichte des Professors Antal Novak und seiner Tochter Hilda, die mit ihrem Geliebten dem elterlichen Haus entflieht. Dabei gelingt dem Autor ein eindrucksvolles Psychogramm menschlichen Verhaltens in einer untergehenden Welt.