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Angela Krauß

    2. Mai 1950
    Das Weltgebäude muß errichtet werden. Man will ja irgendwo wohnen.
    Das Vergnügen
    Milliarden neuer Sterne
    Wie weiter
    Der Strom
    Weggeküßt
    • Weggeküßt

      • 104 Seiten
      • 4 Lesestunden
      5,0(1)Abgeben

      Beneidenswert: Diese Frau erwacht morgens in eine Welt, die auf sie wartet. Sie tritt zum Frühstück aus dem Haus und will verführt werden. Schon auf dem Weg lacht man ihr entgegen und will sie küssen. Sie wird überall bemerkt, es mangelt nicht an Zuwendung. Jene, die sie vor neun Uhr küssen wollen, sind immer bereits hellwach und voller Wünsche, sie belagern die Stadt an allen Zufahrtsstraßen. Zwölf Jahre nach dem Zeitenwechsel, da die Welt endlich wieder eine Kugel ist, also ohne Anfang und Ende, herrscht an Freunden kein Mangel – ein Zuwachs an Leben, mit dem sie nicht gerechnet hatte, grenzenlos auch er. So erfüllt sie früh am Morgen, wie einst, die Neugier auf alles. Aber schon in der nächsten Kaffeebar verliert sie, was einmal ihre Stärke war. Alle sehen gut aus und verströmen Düfte, die man auf weißen Streifen in den Eingangszonen der Kaufhäuser probieren kann. Mehr will niemand über die anderen wissen. Auch sie nicht. Weggeküßt ist ein Buch über das Verlangen. Es erzählt mit der Angela Krauß eigenen poetischen Kraft und Leichtigkeit von den hektischen Pendelbewegungen der Lust, von schier überquellender Fülle, die den Mangel kaum spürbar werden läßt, von artistischen Versuchen, Unfreiheit wie Freiheit zu beherrschen, und von der seltsamen Welt der Tiere im Zoo.

      Weggeküßt
    • Der Strom

      • 92 Seiten
      • 4 Lesestunden
      4,0(1)Abgeben

      Es ist Sommer. Die Dichterin hält Mittagstisch an ihrem Platz neben dem Klavier, ihr Mäzen spielt Tennis, siebzehn Flugstunden weit weg, der Besitzer des französischen Restaurants bedient sie stets selbst. Die Oliven sind schwarz, fest und scharf. Dieser lustvolle Weltbezug steht im Gegensatz zu einer Existenz der Askese, zu der niemand Zutritt hat. Beide Lebensplätze – Tisch und Klause – befinden sich im rückwärtigen Viertel , jenem Stadtviertel, von dem es vor dreißig Jahren hieß: Die Russen sind fort . So wie die Dichterin hier Erinnerungs- und Zukunftspartikel einsammelt, bis es zu einer plötzlichen Partikelverdichtung kommt, so abrupt durchfährt sie eines Nachts ein unbekannter Strom, als sollte sie unter hohem Druck aus ihrem Körper vertrieben werden. Es ist an der Zeit, ihre Siebensachen zu packen. In Angela Krauß` magischer Sprache entfaltet sich eine poetische Existenz, in der die Wirklichkeit vibriert – und der Traum ganz handfest erscheint.

      Der Strom
    • Wie weiter

      • 116 Seiten
      • 5 Lesestunden
      3,2(5)Abgeben

      Sonntagmorgen. Im Dschungel erwachen die Zootiere, während der Schlafgefährte in seinen Träumen verweilt. Kastanorka, ein kleiner Elefant, tapst über den Boden. Fragen nach dem Leben, der Liebe und der Zukunft stehen im Raum. Früher schien die Zukunft selbstverständlich, bis der Revolutionsherbst 1989 alles veränderte. War die Zukunft berechenbar? Kann man sich darauf vorbereiten? „Mit jedem meiner Liebesmenschen führe ich ein anderes Leben, eines von vielen, die in mir bereitliegen.“ Das Leben wird als Zwiesprache mit einer vielfältigen Welt beschrieben, in der Angela Krauß mit drei Liebesmenschen lebt: Leo, der Amerika das Leben rettete, Toma, die nomadische Tatarin, die gen Osten zieht, und der Mann an ihrer Seite. Sie wird ermutigt, nur einen Teil ihrer Sehnsüchte preiszugeben, da das volle Ausmaß ihrer Erwartungen über seine Möglichkeiten hinausgeht. Krauß verwebt das Leben, die Liebe und die große Geschichte in ihr Prosakunststück, das eine Ahnung von Glück ausstrahlt und das Weitermachen beflügelt. „Was einst ein Spiel war, ist heute ein Beschwörungsakt.“ „Ihre Sätze sind Amorpfeile.“ – Andreas Nentwich, Die Zeit.

      Wie weiter
    • Jahrzehntelang hatte sie sich von New York Vorstellungen gemacht, ohne es zu vermissen. Plötzlich aber, in den letzten Wochen unseres Millenniums, wie über Nacht, will sie nichts dringender als das: nach New York. Angeblich ändert sich alles, als an die Stelle der Vorstellungen die Wirklichkeit tritt, nicht als Erfüllung verborgener Sehnsüchte, sondern als absolutes Jetzt. Erregt, irritiert und vollkommen geistesgegenwärtig läßt sie sich auf die neue Welt ein. Daß sie jemanden kennenlernen wird, liegt ebenso in der Luft wie der Erfolg, wie das Glück, die Freiheit... So erfaßt sie der Strom dieser Stadt und verwandelt sie auf unerwartete Weise. Auf einmal ist sie frei von etwas, das sie ihr bisheriges Leben lang für ihren Charakter hielt.

      Milliarden neuer Sterne
    • »Schon länger lebe ich in der Gewißheit, Zeuge einer großen Daseinsverwandlung zu sein. Unter den Formen der Daseinsverwandlung halte ich zwei für möglich: plötzliches Unglück und plötzliches Glück. Oder könnte es sich auch um einen Traum handeln?« Mitreißend traumtänzerisch entwirft die Dichterin Angela Krauß geistige Räume ihres Weltgebäudes, in denen das fragmentierte Dasein ein Zuhause hat: Tore der Verwandlung, Loggien der Begegnung, Kinderzimmer, Hinterzimmer ...

      Das Weltgebäude muß errichtet werden. Man will ja irgendwo wohnen.
    • Kleine Landschaft

      Erzählungen

      »Ein filigranes kleines Kunststück« sieht die Frankfurter Allgemeine Zeitung in der Erzählung von Angela Krauß »Die Frau in Chamois«, die mit acht weiteren Erzählungen in der Sammlung Kleine Landschaft zusammengefaßt ist. Unter diesem Titel zeichnet Angela Krauß in der ihr eigenen dichten und präzisen Prosa kleine Stilleben, fängt sie, einer Fotografin gleich, Bilder voll inneren Spannun ein. »Die Fotografie«, heißt es in einer ihrer Erzählungen, »interpretiert mir die Welt als etwas tief Dunkles, das sich für Augenblicke ausschnitthaft stark erhellen läßt.« Angela Krauß' erzählerische Augenblicksaufnahmen leuchten mit dokumentarischer Schärfe Bewegungen, Verstrickungen und Erlebnisse von Menschen aus: Dramatische und tragikomische Unruhe verbirgt sich hinter den kleinen Stilleben unseres geheimnisvollen Alltags.

      Kleine Landschaft
    • Glashaus

      • 186 Seiten
      • 7 Lesestunden

      German

      Glashaus