Nach dem großen Erfolg ihres Debütromans Der Teppichhändler hat Meg Mullins erneut eine ungewöhnliche Liebesgeschichte geschrieben. Ein überzeugendes Psychogramm zweier Außenseiter und eine Hommage an die heilende Kraft der Liebe. Olivers Leben war eine perfekte Idylle. Bis zu jenem Tag, an dem der plötzliche Tod seines Vaters alles zerstörte. Noch einundzwanzig Jahre später ist er gefangen in seiner Trauer und im Gefühl des Verlusts, sucht Halt in den Leben anderer Leute. Wie besessen filmt und dokumentiert, schneidet und montiert er deren Vergangenheit zu kleinen Filmen. Auch Miranda ist nicht wie andere Menschen. Fasziniert von der Dunkelheit, die den Menschen ihre Masken abnimmt, bittet sie völlig Fremde, sie nachts in ihren Häusern fotografieren zu dürfen. Als Oliver und Miranda sich begegnen, entspinnt sich zwischen den beiden eine zerbrechliche Liebesgeschichte, die sie aus ihrer Isolation befreit. Doch der Zufall lässt Olivers Glück noch immer keine Ruhe.
Meg Mullins Reihenfolge der Bücher



- 2011
- 2006
Der Teppichhändler
- 254 Seiten
- 9 Lesestunden
Wenn er seinen Laden schließt und es Zeit wäre, sich mit Freunden den Reizen New Yorks hinzugeben, fährt Uschman allein zum Flughafen. Hier kam er vor drei Jahren an, ein Teppichhändler aus dem Iran. Und hier, das hat er sich seither jeden Tag ausgemalt, wird er seine Frau Farak in die Arme schließen und ihr zeigen, was er mit dem Verkauf der Teppiche aufgebaut hat, die sie ihm regelmäßig aus Tabriz schickt. Obschon der Flughafen, diese große Szenerie der Abschiede und des Wiedersehens, Uschmans Einsamkeit noch einmal potenziert, zieht es ihn immer wieder dorthin - so auch am Tag, an dem er seine Hoffnungen endgültig begraben muss, weil Farak ihm mitteilt, dass sie die Scheidung eingereicht hat, um frei zu sein für einen neuen Mann. Im Augenblick der Verzweiflung begegnet Uschman plötzlich einer sehr jungen Frau, lange beobachten sie einander nur - sie, die hübsche blonde Amerikanerin, und er, der ältere Einwanderer. Aus diesem Blickwechsel entsteht unerwartet und wider jede Vernunft eine Liebesgeschichte, so schön, so anrührend, wie es nur selten vorkommt im Leben und in der Literatur. Mit ungewöhnlicher Stilsicherheit und entwaffnender Lebensweisheit hat Meg Mullins einen berückenden Debütroman vorgelegt, dessen Figuren man nicht wieder vergisst.