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Boris Pahor

    26. August 1913 – 30. Mai 2022

    Boris Pahor, ein bedeutender slowenischer Autor aus Italien, ist bekannt für seine tiefgründigen literarischen Werke, die auf persönlichen Erfahrungen und historischen Ereignissen basieren. Sein Schreiben befasst sich intensiv mit Themen wie Unterdrückung, Identität und menschlicher Widerstandsfähigkeit, oft geprägt von seinen eigenen Erlebnissen mit faschistischer Verfolgung und Internierung in Konzentrationslagern. Pahors Stil zeichnet sich durch scharfe Introspektion und eine fesselnde Dringlichkeit aus, die den Leser in die Komplexität des menschlichen Daseins hineinzieht. Seine international anerkannten Werke leisten einen bedeutenden Beitrag zur Auseinandersetzung mit den Traumata des 20. Jahrhunderts und Fragen der Minderheitenidentität.

    Kampf mit dem Frühling
    Piazza Oberdan
    Geheime Sprachgeschenke
    Nekropolis. Ausgezeichnet mit dem Preis der SWR-Bestenliste 2002
    Die Stadt in der Bucht
    Nekropolis
    • 2009

      Boris Pahor beschreibt das Schicksal der slowenischsprachigen Bevölkerung in Triest während der faschistischen Herrschaft der 1930er Jahre. Die Protagonisten stehen vor der Wahl, ihre Identität zu verleugnen oder Widerstand zu leisten. Illegale slowenische Bücher werden zum Symbol des Aufbegehrens.

      Geheime Sprachgeschenke
    • 2009
    • 2009

      Triest kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Die Verhandlungen der Weltmächte über die neue Grenzziehung zwischen Italien und Jugoslawien sind noch nicht abgeschlossen. Die Slowenen in Triest und der Küstenregion unterstützen die Idee eines Freien Territoriums Triest, um nicht unter die Räder zu kommen. Der sich ideologisch bereits anbahnende Ost-West-Block wird durch die zusätzliche kommunistische Blockteilung für die Küstenslowenen zu einem aussichtslosen Problem. Die autobiografische Hauptfigur Radko Suban, als Widerstandskämpfer gegen den italienischen Faschismus ein ehemaliger KZ-Insasse, schildert die Dilemmata der slowenischen Bevölkerung, deren Loyalität durch die ideologischen Konstellationen auf eine harte Probe gestellt wird und letztendlich deren Einheit untergräbt. Subans tiefe Verwurzelung in seiner Heimatregion treibt ihn trotz der KZ-Tortur zu einem Argumentationskampf gegen die politische Entwicklung, wodurch schließlich auch eine große und tief berührende Liebe zerbricht. Boris Pahor, der mit dem KZ-Roman Nekropolis weltweit bekannt wurde und mit seinem Werk an die Tür des Nobelpreises anklopft, ist in diesem Buch ein Meister messerscharfer Argumentation gegen stupides Ideologiedenken.

      Im Labyrinth
    • 2009

      Europa und Afrika 1939-1941. Der 27-jährige Bojan Pertot tritt nach sieben Jahren abiturlos aus dem Priesterseminar aus und wird von der italienischen Armee einberufen. Um den Gewissensbissen und den Vorwürfen seiner Eltern zu entgehen, wählt er bei seiner Einberufung den entferntesten Ort: die italienische Kolonie Libyen.

      Nomaden ohne Oase
    • 2009

      Frühling 1948. Der dreißigjährige Triestiner Architekt Mirko Godina muss seine Heimatstadt immer wieder verlassen, um der Enge zu entkommen, die die Internierung in einem nationalsozialistischen KZ in seiner Seele hinterlassen hat. An einem Wochenende zieht es ihn an den Gardasee. Doch auch in der idyllischen Atmosphäre und der zauberhaften Landschaft stößt er immer wieder auf den tief verwurzelten Ungeist des längst überwunden geglaubten Regimes. An die unheilvolle Vergangenheit erinnert ihn vor allem jene Villa, in der Mussolini während des Zweiten Weltkriegs wohnte, und die eben erst gefundene Zuneigung zum Mädchen Luciana zu zerstören scheint. Godina erkennt, dass sich totalitäre Systeme weit hartnäckiger im Unterbewusstsein der Menschen einnisten, als er dies jemals für möglich gehalten hätte. Diese Hartnäckigkeit scheint nur durch die Liebe überwindbar, nur sie vermag das Abbild des Diktators endlich aus den Herzen der Menschen zu löschen.

      Villa am See
    • 2009

      Die Verdunkelung ist die Metapher für den totalitären Albtraum, der über der Stadt Triest während des Zweiten Weltkriegs liegt. In dieser Weltuntergangsstimmung sucht der Romanheld Radko Suban einen Weg aus seiner traumatisierten Kindheit und Jugendzeit. Doch die Schatten der Erniedrigungen und Unfreiheit verfolgen ihn auf Schritt und Tritt. Erst die Liebe zu Mija, einer mit einem katholischen Widerstandskämpfer verheirateten Frau und der Schwester eines vom faschistischen Regime hingerichteten Kommunisten, hilft ihm, den Weg zu sich selbst zu finden. Doch die Verdunkelung schlägt unbarmherzig zu: Radko Suban wird verhaftet und nach Dachau geportiert. In seinem Romanwerk entwirft der Triester Schriftsteller Boris Pahor eine faszinierende Chronik des Widerstands gegen den Albtraum des Hasses und der Vernichtung.

      Die Verdunkelung
    • 2009

      Der Roman 'Zibelka sveta' (Die Wiege der Welt) enthüllt am Beispiel der beiden Protagonisten, des heute 65-jährigen ehemaligen KZ-Häftlings Igor Sevken und der in einem französichen Vogesendorf beheimateten 30-jährigen Ärztin Lucie die bittere Geschichte zweier durch schlimme Lebenserfahrungen gezeichneter Menschen. Eine Retrospektive, die er in einer französischen Zeitschrift veröffentlicht, regt Lucie an, mit ihm in brieflichen Kontakt zu treten. Aus der ersten Begegnung in Paris wächst eine leidenschaftliche, schmerzhafte Liebesbeziehung, über der für Igor der Schatten einstiger Lagertage, für Lucie ihre bittere Missbrauchserfahrung durch den autoritären eigenen Vater und eine die Wahrheit negierende Mutter, die selbst einst missbraucht worden war, schwebt. Der in Triest lebende Igor erlebt durch die Begegnungen mit Lucie in verträumten Restaurants und Cafes an der Seine in Paris, in Strassburg und am Genfer See seine und seiner aus der Erinnerung heraufkommenden Mitstreiter durch den sprachimperialen und assimilatorischen italienischen Faschismus geprägte Geschichte wieder. Die Bucht von Duino und die Weite des Meers um Triest ist für ihn ein sicherer Ankerplatz in einer unsicheren Welt. Auch Lucie ist, ähnlich wie Igor, 'ein Flüchtling in ihrer eigenen Heimat', dem patriarchalen Dorf in den Vogesen in unmittelbarer Nähe zu Igors Marterlager. Nach dem gemeinsamen Besuch beider Orte in den Vogesen, in ihrem Heimatdorf und in jenem Ort mit dem Stacheldraht rund um die Baracken gibt es trotz der dunklen Vergangenheit Optimismus in beiden geschundenen Seelen. Igor stellt angesichts des italienisch-slowenischen Zusammenlebens in und um das multikulturelle Triest fest, dass nur auf diesem Miteinander 'die einzig weise Zukunft Europas aufgebaut werden kann', und Lucie verbindet mit Igor die schöpferische Kraft des Schreibens, die in einer von beiden als Vergangenheitsbewältigung konzipierten Trilogie, wie sie es nennt, münden soll. In einem letzten Brief, den er Lucie schreibt, wünscht er sich nicht ganz in Erinnerung an tiefe Begegnungen, diese neue Ausrichtung des Lebens möge für Lucie noch nicht so bald kommen. Die weibliche Körperlichkeit wird im vorliegenden Roman Pahors als weltsinnstiftendes Element entdeckt, als Wiege der Welt, in der Kultur und Zivilisation.

      Die Wiege der Welt
    • 2005

      Pahors Roman bezieht sich auf die Zeit nach dem 8. September 1943 und die Flucht des slowenischen Soldaten Rudi Leban aus der italienischen Armee, als der slowenische Widerstand sich in Triest sammelte. Der Protagonist erreicht den Triester Bahnhof, zieht sich dann aber zurück in ein Dorf oberhalb der Stadt, um von dort eine Verbindung in die Stadt zu bekommen, und bereitet sich vor, sich dem Widerstand anzuschließen. Hier erlebt er die Atmosphäre dieses Herbstes auf dem Dorf und lernt die Mentalität der einfachen aber sehr aufgeweckten Bewohner kennen. In diesen Tagen reihen sich vor dem Leser bis ins kleinste Detail beschriebene Gestalten der Triestiner Landschaft in einer bunten sonnigen Farbigkeit, mit solchen Nuancen in der Beobachtung der äußeren Welt und einer tiefen Empfindsamkeit für das Pulsieren im Inneren der Menschen. Pahor erzählt von der Liebe der Karst-Bewohner für ihre Stadt und von ihrem Kampf um diese Stadt, die nicht im Meer der Fremdheit versinken darf.

      Die Stadt in der Bucht
    • 2004

      "Nekropolis" erzählt die Geschichte eines slowenischen Widerstandskämpfers in deutschen Konzentrationslagern und die Erinnerungen eines Überlebenden, der Gedenkstätten besucht. Pahor kombiniert eindringliche Wahrnehmungen mit literarischer Kunst und stellt die Unmenschlichkeit der Lager dar, ähnlich wie die großen Erzähler des 20. Jahrhunderts.

      Nekropolis. Ausgezeichnet mit dem Preis der SWR-Bestenliste 2002
    • 2004

      „Blumen für einen Aussätzigen“Espressionismo e neorealismo nella lirica di Edvard Kocbek„Blumen für einen Aussätzigen“ könne man erfahren, dass der Autor Boris Pahor „neben dem Holocaust noch eine zweite Lebenswunde“ hat, schreibt der Rezensent Franz Haas, nämlich die Verfolgung der slowenischen Minderheit von Triest. Der Autor hatte sich in Deutschland mit seinem Roman „Nekropolis“ einen Namen gemacht, in dem er in „überwältigender Nüchternheit“ sein Überleben in fünf Konzentrationslagern schildert. In dem nun vorliegenden Band beschreibe er aus dem Blickwinkel des Kindes, das er einmal war, den Terror durch die italienischen Faschisten in Triest. Am stärksten beeindruckt ist der Rezensent allerdings von jenen Erzählungen, die seine Zeit als KZ-Häftling behandeln. In „Die Adresse auf dem Brett“ etwa lasse der Autor noch einmal die Personen aus „Nekropolis“ auftreten, in einem Lager in den Vogesen, wo man „schon das Surren der alliierten Flugzeuge“ hören konnte, zugleich aber noch „die Hiebe des Ochsenziemers“. Diese Erzählungen seien schlicht „hervorragend“. Am Ende sieht man den Erzähler, noch in Sträflingskleidung, durch die befreite Stadt laufen, „ein Neuling in dieser furchtbar glitzernden Welt“Log„) Lev Detela als Gesprächspartner und Interpret Pahors, sowie der vormalige Abgeordnete zum Nationalrat und Mitbegründer der Zeitschrift “Mladje„, Karel Smolle, der spontan die Rolle eines Konsekutivdolmetschs übernommen hat, haben besondere Akzente in diesem bewegten, umfassenden Gespräch mit und um Boris Pahor gesetzt. Nicht nur die Kraft des literarischen Wortes und seine aufklärende Macht haben das gesamte Auditorium ergriffen, sondern auch eine trotz allen Eifers, trotz aller Ernsthaftigkeit der von Pahor behandelten Themen freundliche Heiterkeit, die der rüstige und wache Autor ausstrahlt. Da die Redaktionen der aktuellen Medienberichterstattung in Wien ein interessiertes Publikum über solche Ereignisse zu informieren nicht gewillt sind, soll Sie zumindest auf diesem Weg kurze Nachricht von diesem wahrhaftigen und herrlichen Erlebnis erreichen. …Die Triestiner Novellen Pahors “Blumen für einen Aussätzigen„ sind im Klagenfurter Kitab-Verlag erschienen, der Roman “Nekropolis„ im Berlin Verlag, der Roman “Kampf mit dem Frühling" ist eine Sammlung von Novellen, die die Leiden der slowenischen Bevölkerung ab 1920 in Triest, zunächst unter der Herrschaft der Faschisten, dann der Nationalsozialisten und Tito-Kommunisten zu erdulden hatte. Trotz aller Anklagen wird die humanistische Grundhaltung des KZ-Häftlings deutlich.

      Slowenische Novellen aus Triest