Andreas Altmann ist eine fesselnde Stimme der Reiseliteratur, bekannt für seine eindringlichen Reisen und introspektiven Erzählungen. Seine Schriften tauchen in die menschliche Verfassung vor dem Hintergrund globaler Erkundungen ein und schildern oft seine Erfahrungen auf Reisen über Kontinente hinweg mit minimalen Mitteln. Altmanns einzigartige Perspektive fängt die rohe Schönheit und die herausfordernden Realitäten der Welt ein und bietet den Lesern tiefe Einblicke in verschiedene Kulturen und die Natur des Abenteuers selbst.
Das »Heilige Land« – in Wirklichkeit ist es ein verdammtes Land, verdammt zum Unfrieden, zu Gewalt und Hoffnungslosigkeit. Aber, fragt Andreas Altmann, vielleicht ist es gerade deshalb verdammt, weil es Juden, Christen und Muslimen heilig sein muss? Der Reporter spricht mit den Vertretern aller drei Religionen, versucht zu verstehen, was sie bewegt und woher der Hass kommt, der die Palästinenser so oft zu Opfern der israelischen Politik macht. Und manchmal zu Tätern. Er bereist die Städte und Dörfer mit offenen Augen, rabiat neugierig, immer auf der Suche nach den besonderen Geschichten. Und jedes Jahr zeigt auf bestürzende Weise aufs Neue, wie wahr diese Beobachtungen sind.
Frauen sind für Andreas Altmann Wundergeschöpfe: anbetungswürdig und inspirierend. Doch auch rätselhaft und manchmal furchteinflößend. In diesem Buch erzählt er von den Frauen seines Lebens, ganz gleich, ob es sich dabei um einmalige Begegnungen handelte oder längere Freundschaften. Es geht um das mitreißende und bisweilen auch anstrengende Drama zwischen Frau und Mann, die Wunder der Liebe, aber auch um Enttäuschung, Lüge, Zurückweisung, gar Szenen, die vor Gericht oder in Anwesenheit der Polizei endeten. Es sind beglückende, aber auch traurige Momente dabei, beängstigend schwere und heiter-leichte, ja, aberwitzig lustige.
Andreas Altmann ist getrieben von Reiselust. In diesem Buch präsentiert er größtenteils unveröffentlichte Abenteuer- und Liebesgeschichten, die seine Reisen in die Ferne und zugleich eine Reise zu sich selbst darstellen, auf der Suche nach dem wilden Leben. Altmanns unbezwingbares Verlangen nach unmittelbaren Erfahrungen führt ihn durch Schmerz und Leid, wenn sie ihm Augenblicke größtmöglicher Intensität versprechen. Der Leser kann voyeuristisch, schaudernd oder gerührt an Erlebnissen teilnehmen, die von Diebstählen und Drogenexzessen bis zu romantischen Verführungen und speziellen sexuellen Erfahrungen reichen. Reflexionen über Sprachverfall, seine literarische Initiation und eine preisgekrönte Reportage über ein Aidskloster ergänzen die Erzählungen des Kisch-Preisträgers. Altmann sucht das Lebendige im Widerständigen und Überraschenden, im Fremden, nicht in Ordnung und Bestätigung. Seine antibürgerliche Amoralität wird so zu einem besonderen Weg der Sinnsuche. Er bewahrt den menschlichen Blick auf die Zustände, wertet nicht, sondern fühlt mit, sieht Elend, aber auch Witz, Schönheit und Poesie. Es ist ein spannendes, unterhaltendes und warmes Reisebuch.
Altmanns Daseinsenthusiasmus ist mitreißend, Franz Schuh, WDR Neben mir sitzt Platon (!), Typ gebrechlicher Großvater. Wir plaudern, und ich frage ihn, ob er glücklich sei. Bestimmt! Ja! Und warum? »¡La vida!«, das Leben sorge dafür. Kaum hat er die zwei Wörter ausgesprochen, schleudert er in einer scharfen Kurve vom Sitz. Als ich nach ihm greife, liegt er schon am Boden. Ich hieve ihn auf seinen Platz zurück, aber Platon bemerkt, dass sein Klingelgeld aus der Hosentasche flog. So suchen wir beide auf Knien nach seinem Besitz: sieben einzelne Pesos. Haben wir jede Münze gefunden, zieht wieder ein Lächeln über sein Gesicht. Keine Silbe Unmut entkommt ihm. Das Leben stimmt ihn heiter, und dass er gerade schmerzhaft auf einem verrosteten Blechboden landete, hat damit nichts zu tun. Irgendwann will Platon wissen, woher ich angereist sei, und als er es weiß, fragt er: »Bist du tatsächlich aus Paris oder kommst du aus Frankreich?« Ich umarme den 78-Jährigen, eine solche Frage ist tausend Mal sieben Pesos wert.
Dieser Mann war schon überall, und überall erlebt er was. Andreas Altmann geht mit einer Geisha essen, spielt den Sünder bei einem amerikanischen Televangelisten ebenso wie »Gott« auf der Südseeinsel Tanna. Ein andermal lässt er sich als Sex-Schwächling bei indischen Quacksalbern kurieren, dann wieder als Zen-Schüler in einem Tempel in Kyoto auf den rechten Weg führen. Es ist ein Kosmos des Kuriosen und des Menschlichen, dargeboten von einem begnadeten Menschenfänger.
Neu-Delhi, Brazzaville, Wien oder Andreas Altmann hat schon die unterschiedlichsten Orte als Heimat erlebt. Radikal ehrlich und voller Poesie nähert er sich einem Begriff, der so aufgeladen wie schwer zu fassen ist. Er schildert, wo auf seinen Reisen ihm Heimatverbundenheit, Heimatfreude und Fremdheit begegneten, welche Fragen zu Herkunft und Identität er sich stellt – und wie wichtig für ihn Freundschaften, Sprache, Musik sind, um sich heimisch zu fühlen. Er erzählt von den intensivsten Momenten unterwegs und in seiner Wahlheimat Paris, in die er immer wieder zurückkehrt. Und von der Leere der Wüste, der Einsamkeit und Stille, in der er die größte Vertrautheit empfindet.
Der große Reiseautor wieder in Bestform Besondere Begegnungen, ungestüme Landschaften, wertvolle Erkenntnisse – das Reisen erweitert nicht nur unseren Horizont, sondern lehrt uns zu leben . Und wer kann uns dieses Leben in seiner rohen, manchmal erschreckenden und meist überwältigenden Vielfalt besser nahebringen als der begnadete Reporter Andreas Altmann ? In dieser Auswahl seiner gefeierten Reportagen lässt er uns an seinen Begegnungen in aller Welt teilhaben, erzählt von den unterschiedlichsten Menschen und ihren Schicksalen und nimmt uns mit nach Lappland und in den Sudan, nach Mumbai und Chicago, zu Kamelrennen und Himalajawallfahrten. Das immerwährende Interesse an anderen Menschen und ihren Umständen treibt ihn vorwärts. Bloßes Leben in einem Band.
Andreas Altmann knüpft da an, wo sein Bestseller »Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend« aufgehört hat. Nie wieder zurück in die Provinz, das war klar, aber was will er wirklich? Die Antwort heißt: Leben. Länder und Ideen, Drogen und Frauen, Missetaten und Mönchstum. Altmann schildert seine Erfahrungen mit Schonungslosigkeit gegen sich selbst – und mit Leidenschaft und Witz.
Seit vielen Jahren ist das Reisen, das Unterwegssein mit leichtem Gepäck, für Andreas Altmann eine existentielle Daseinsform. Unstillbarer Erfahrungshunger, seine Lust auf Abenteuer, treiben ihn zu immer neuen Erfahrungen an. Sein Ziel ist dieses Mal Südostasien: Thailand (mit einem Abstecher nach Myanmar), Kambodscha, Vietnam. Er reist ohne festen Plan, immer seiner Intuition folgend. Dabei meidet er die Touristenströme, interessiert sich für die kleinen Dinge, für die Ränder der Zivilisation, für die Menschen und ihre Geschichten. Altmann ist ein scharfer Beobachter und ein begnadeter Zuhörer. Er begegnet Bettelmönchen und Schuhputzern, ehemaligen Kriegsfotografen und Barbesitzern, Überlebenden der Kriege und Folterknechten verflossener Regimes, Zivilisationsmüden und Gestrandeten, Schnapsbrennern und Huren, einem alten Schriftsteller und einer exzentrischen Architektin - und (fast) alle bringt er zum Reden und ihre Geschichten zu Papier. Mit wachem Blick registriert er die Schönheiten, aber auch die Schattenseiten dieser Länder, lässt sich faszinieren von der Vielfalt ihrer buddhistischen Strömungen und nimmt Anteil an ihrer leidvollen Geschichte. Er sucht nach einem verschollenen Freund auf der vom Tsunami verwüsteten Insel Phuktet, arbeitet als freiwilliger Helfer in einem Aids-Kloster, besucht Heiligtümer und Bibliotheken, bewegt sich in legendären Hotels auf den Spuren von Graham Greene, Somerset Maugham und John Le Carré. Zwischen Bangkok und Hanoi, Phnom Pen und Hué, unterwegs in maroden Eisenbahnzügen, in Pickup-Taxis, auf Fahrradrikschas und auf den Rücksitzen von Mopeds erkundet er die von Leben pulsierenden Städte und einsame Landstriche, in denen die Zeit stehen geblieben scheint. Und manchmal findet er auch einen Platz, um zu schreiben - ein abgeschiedenes Café, eine stille Hinterhofpension. Altmanns Tagebuch ist voll von Momenten praller Sinnlichkeit, ein wildes road movie und zugleich eine Reflexion über das Exotische und das Vertraute, über das Fremde und das eigene Selbst.
Wer in fremde Länder und ferne Gegenden reist, wird dreifach belohnt: Er lernt die Welt, die Weltbewohner und sich selbst kennen. Nur wenige können davon besser erzählen als Andreas Altmann, der begnadete Reporter, der uns in diesem Buch auf seine Reisen mitnimmt und an seinen wundersamen, zuweilen heiteren, bisweilen erschütternden oder aberwitzigen Begegnungen teilhaben lässt. Jeder Erdteil kommt vor. Mit Gütigen und Bösen, mit Waghalsigen und Verzweifelten, mit Frauen und Männern, die um ihr Leben bangen, und anderen, die vor Übermut schäumen - und mit Landschaften, die ein Herz aus Stein rühren. Der Band versammelt die besten von Altmanns gefeierten Reportagen, ein literarisches Reisebuch voller Leben in allen Himmelsrichtungen.