Werner Schiffauer Bücher






Große Städte sind Orte, wo Fremde sich treffen. Wie ist das Zusammenleben mit Fremden in unserer Kultur organisiert – und in anderen Kulturen? Werner Schiffauers Kulturvergleich gibt uns die Chance, das Eigene aus der Perspektive des Anderen neu wahrzunehmen.
Familie und Alltagskultur
Facetten urbanen Lebens in der Türkei
Parallelgesellschaften
- 147 Seiten
- 6 Lesestunden
Die Beschwörung einer »Leitkultur« und die Warnungen vor den Gefahren einer Parallelgesellschaft sind für die Integration von Migranten mehr hinderlich als befördernd. Werner Schiffauer plädiert mit diesem Buch dagegen für einen neuen Realismus, für eine Kultur des genauen Hinsehens. Mit Blick auf die Lebensrealität in Einwanderervierteln und islamischen Gemeinden zeigt er, wie gesellschaftliche Solidarität auch in Situationen kultureller Differenz entstehen und behauptet werden kann. Es sind weniger gemeinsame Werte und Überzeugungen, die für den inneren Zusammenhalt einer Gesellschaft entscheidend sind, als vielmehr die Aufrechterhaltung von kulturellen Austauschprozessen. Mehr denn je ist daher eine kluge Politik der Differenz gefragt, die auf Anerkennung und kommunikative Einbindung setzt statt auf Eindeutigkeitszwänge. Auf diesem Boden kann Identifikation mit der Einwanderergesellschaft und gesellschaftliches Engagement entstehen und zunehmen.
In der Auseinandersetzung mit Flucht hat sich die deutsche Zivilgesellschaft neu aufgestellt. Zwischen 2015 und 2016 sind etwa 15.000 Projekte entstanden, in denen kreative Antworten auf die vielfältigen Herausforderungen der Zuwanderung gefunden wurden. Sie bilden eine Alternative zu Panikreaktionen, die den einzigen Umgang mit Flucht in Kontrollen und Abschreckung sehen. In diesem Band werden 90 beispielhafte Projekte dargestellt. Sie zeigen, welche Kraft zur Bewältigung von gesellschaftlichen Problemen in der gegenwärtigen Zivilgesellschaft zu finden ist - und welches Potenzial zu einem neuen Miteinander nicht nur im Umgang mit Zuwanderern, sondern auch innerhalb der Zivilgesellschaft steckt. Diese Publikation wurde gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.
Nach dem Islamismus. Die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs. Eine Ethnographie
- 393 Seiten
- 14 Lesestunden
Werner Schiffauer beleuchtet die umstrittene Islamische Gemeinde Milli Görüs in Deutschland durch jahrelange Feldforschung. Im Fokus steht die Auseinandersetzung der zweiten Generation mit dem islamistischen Erbe und der Neudefinition von Islam und Politik in der Bundesrepublik, die eine faszinierende Entwicklung im modernen Islam darstellt.
Werner Schiffauer untersucht die Geschichte der Kaplan-Gemeinde in Deutschland von 1983 bis 1995. Er bietet eine differenzierte Sicht auf den radikalen Islam und zeigt, dass die "Fundamentalisten" komplexer sind, als oft angenommen, und reflektiert die eigene "Fundamentalität" der Gesellschaft.
Schule, Moschee, Elternhaus
Eine ethnologische Intervention
Das Verhältnis zwischen Schulen und muslimischen Elternhäusern ist belastet, wenn nicht zerrüttet. Viele Lehrer reagieren ungehalten auf Muslime, die nur selten als Bereicherung empfunden werden. Die Eltern fürchten Diskriminierung und die Entwertung der Religion. Konflikte um Schwimmunterricht und Klassenfahrten sind nur der sichtbarste Ausdruck dieser Spannungen. Im Rahmen des Projektes »Brücken im Kiez« haben Werner Schiffauer und sein Team einen Dialog zwischen Eltern, Vertretern von Moscheegemeinden und Lehrern initiiert und versucht, einen Lernprozess in Gang zu setzen. Jenseits aller Klischees von Parallelgesellschaften und Integrationsverweigerung zeigen sie auf, wo konkret die Hürden für ein besseres Miteinander liegen.