Jozef Zemka ist skrupellos auf der Suche nach gesellschaftlichem Erfolg. Nachdem er die Tochter eines Barons schwängert und heiratet, sieht er sich am Ziel. Doch in einem aufgewühlten Polen bringt seine Frau nur Töchter zur Welt. Eine Geschichte über Verschwörungen, Bauernaufstände und die Sehnsucht nach Befreiung.
Holger Fock Bücher



'Hure' ist die Geschichte einer exzessiv gelebten Doppelexistenz: Eine junge Frau flieht vor der beklemmenden Enge ihres Elternhauses in der kanadischen Provinz in die Großstadt. Dort beginnt die Literatur-Studentin, ihr Geld als Prostituierte zu verdienen und steigt zur begehrten Nobel-Hure auf. Die Freier sind gut situierte Männer, die ihre Professoren sein könnten oder ihre Väter. Ihnen gibt sie sich mit einer Mischung aus Abscheu und Faszination hin. Bald nicht mehr nur wegen des Geldes, sondern um ihre Weiblichkeit zu beweisen, zwischen Macht und Unterwerfung. Tag für Tag schlüpft die Studentin in die Rolle von 'Cynthia', der Frau mit dem perfekten Körper, die sich der männlichen Begierde ausliefert, im selben Maße, wie sich ihre Mutter dieser Begierde verweigert hat.§Von der Mutter, die für die Erzählerin eine "Larve" bleibt, weil sie nie aus ihrem Kokon geschlüpft ist, und vom Vater, der sich in seine Religiosität verschlossen hat, versucht sich die junge Frau zu emanzipieren. Das Leben wird zum Befreiungsschlag, der so lange über den eigenen Körper ausgefochten wird, bis 'Cynthia' ein anderes Mittel findet - die Sprache.§Mit Hure hat Nelly Arcan einen provozierenden und zugleich poetischen Bericht einer zerrissenen Persönlichkeit und ihrer Suche nach sich selbst vorgelegt.