Mehr als einhundert Schwerstverbrecherinnen und -verbrecher hat Prof. Dr. Erich Wulff in zwanzig Jahren seiner Tätigkeit als Gerichtssachverständiger begutachtet. In zehn spannenden Lebens- und Deliktgeschichten schildert er die Taten von Mördern, Totschlägern und Sexualdelinquenten - und ihre Hintergründe. Als Mensch und Psychiater interessieren den Autor die Lebensschicksale der Täterinnen und Täter. »Was für ein Kind ist dieser Mensch gewesen? Wer waren seine Eltern, seine Geschwister, seine Lehrer und seine Freunde? « Was treibt den Täter zu seiner Tat, welchen Weg hätte man selbst gewählt? Statt pauschaler Verurteilung stellt der talentierte Erzähler den Menschen in den Mittelpunkt - mit seinen Widersprüchen und Chancen, Konflikten und Kurzschlüssen, mit seinen schuldhaften Verstrickungen. Die sensibel erzählten Geschichten sind so unterhaltsam wie Krimis und aufschlussreiche Lektüre für alle, die mit straffällig gewordenen Menschen zu tun haben.
Erich Wulff Bücher






Das Vietnam-Tagebuch der Globalisierungs-Ära: Erich Wulff, Arzt und emeritierter Professor für Sozialpsychiatrie, lebte von 1961 bis 1967 in Vietnam, wo er eine Psychiatrische Klinik aufbauen half. Er wurde Zeuge der blutigen Unterdrückung der Buddhisten durch das US-gestützte katholische Diem-Regime sowie der Eskalation des Bürgerkriegs und seines Übergangs in den Krieg der USA gegen den Vietcong. Während er im ersten Konflikt die Buddhisten unterstützte, riskierte er im zweiten sein Leben, indem er sich für die Befreiungsfront einsetzte. Seine unter dem Pseudonym Georg W. Alsheimer geschriebenen Berichte trugen wesentlich dazu bei, das wahre Gesicht dieses Krieges bekannt zu machen. 2008 kehrte Erich Wulff auf Einladung vietnamesischer Buddhisten zurück. Wieder wurde er Zeuge eines historischen Ereignisses: der Versöhnung zweier Mächte, die einander zwei Nachkriegsjahrzehnte lang heftig bekämpft hatten, nämlich der kommunistisch geführten Staatsmacht und der Buddhisten. Dazu erhielt er Einblick in die widersprüchlichen Auswirkungen des Modernisierungsbooms, den Vietnams Integration in die kapitalistische Globalisierung ausgelöst hat.
"Diese Lehrjahre sind nicht meine Privatsache. Sie sind die Lehrjahre einer ganzen Generation. Für den weltweiten Aufstand der Studenten war der amerkinaische Krieg in Vietnam der entscheidende Katalysator. Seit dieser Krieg erfahren wird vermag die 'Freie Welt' sich nicht mehr zu legitimieren. Nachdem das Ideal von ihr abgedeckt ist, zeigen sich nur mehr Bestechung durch Konsumanteil und völkermörderische hochtechnisierte Gewalt als die beiden Säulen, auf denen sie beruht. Dieser Krieg ist ein Geschichtszeichen wie vordem der Faschismus, und aus jedem seiner Details kann gelernt werden. Darum strenge ich in diesem Buche meine Erinnerung an und berichte."
